Eurokrise Targetsaldo steigt auf Rekordwert
10.09.2012 ·
Seit Monaten warnen Ökonomen vor hohen Risiken in der Bilanz der
Deutschen Bundesbank im Rahmen des Zahlungsverkehrssystems Target. Im
August sind die Forderungen der Bundesbank gegen die EZB auf den
Rekordwert von 751 Milliarden Euro gestiegen.
Von
Stefan Ruhkamp
Die Forderung der Bundesbank aus dem
Zahlungsverkehrssystem Target-2 gegen die Europäische Zentralbank ist
Ende August auf den Rekordwert von 751 Milliarden Euro gestiegen. Im
Juli war der in der Eurokrise viel beachtete Wert erstmals in diesem
Jahr geringfügig gefallen auf 727 Milliarden Euro. Den Verbindlichkeiten
der EZB gegenüber der Bundesbank und anderen Notenbanken finanzstarker
Länder wie Luxemburg oder Finnland stehen Forderungen gegen Notenbanken
der Krisenländer wie Spanien oder Griechenland gegenüber.
Die Targetsalden entstehen durch die ungleiche
Verteilung der Geldzahlungen im Euroraum. Die Banken in den
Krisenländern leihen sich überproportional hohe Summen von den
Notenbanken ihrer Heimatländer. Das Geld fließt jedoch zu einem
wesentlichen Teil aus diesen Bankenensystemen ab und den Banken der
finanzstarken Länder zu. Über diesen Kanal wird ein guter Teil der
Leistungsbilanzungleichgewichte - die Krisenländer führen immer noch
mehr ein, als sie ausführen - finanziert.Der zweite Grund für die wachsenden Salden ist die Kapitalflucht aus den Krisenländern. Vor dem Beginn der Finanz- und Schuldenkrise lag der Target-Saldo noch nahe der Nulllinie. Allein seit Anfang 2011 hat er sich verdoppelt.
Quelle: F.A.Z.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise-targetsaldo-steigt-auf-rekordwert-11885398.html
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