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Freitag, 12. Oktober 2012

Der Goldbergbau kam auf Touren, nachdem Griechenland ein Eilverfahren für Genehmigungen ins Leben rief. Die Unternehmen aus Australien und Kanada gehen davon aus, dass durch ihre Förderung die Goldproduktion Griechenlands bis 2016 um 425.000 Unzen hochschnellen wird. Beim gegenwärtigen Preis am Tagesmarkt entspräche das etwa 750 Mio. Dollar.


RohstoffeGoldrausch in Griechenland

Griechenland droht zum Armenhaus Europas zu werden. Im Staatshaushalt klaffen riesige Löcher. Ein Ausstieg aus dem Euro wird deshalb immer wahrscheinlicher. Dabei ist das Land reicher als viele vielleicht glauben mögen.

Gold ist in Krisenzeiten gefragt. Quelle: dpa
Gold ist in Krisenzeiten gefragt. Quelle: dpa
 
AthenDrei Jahre lang bemühte sich das Unternehmen von Steve Sharpe um die Genehmigung der griechischen Behörden, in dem Land nach Gold schürfen zu dürfen. Bevor European Goldfields in diesem Jahr letztendlich die Erlaubnis erhielt, war der Kurs des Unternehmens so stark eingebrochen, dass bereits ein Übernahme-Interessent an seine Tür klopfte.

“Um nichts in der Welt würde ich nach Griechenland zurückkehren”, sagt Sharpe, der frühere Chef für die Unternehmensentwicklung bei dem kanadischen Unternehmen. Er leitet mittlerweile ein Bergbauunternehmen im benachbarten Mazedonien.

Doch Verzögerungen, wie sie Sharpe erfahren hat, zählen inzwischen immer mehr zur Vergangenheit. Die Krise hat sich in einigen Bereichen zu einem Antriebsmotor entwickelt, da sich die Regierung darum bemüht, Arbeitsplätze zu schaffen. Eldorado Gold und Glory Resources entwickeln zurzeit vier Minen, mit deren Hilfe Griechenland bis 2016 zum größten Goldproduzenten in Europa werden dürfte.
Der Goldbergbau kam auf Touren, nachdem Griechenland ein Eilverfahren für Genehmigungen ins Leben rief. Die Unternehmen aus Australien und Kanada gehen davon aus, dass durch ihre Förderung die Goldproduktion Griechenlands bis 2016 um 425.000 Unzen hochschnellen wird. Beim gegenwärtigen Preis am Tagesmarkt entspräche das etwa 750 Mio. Dollar. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden in dem Land lediglich 16.000 Unzen gefördert.
“Es gibt eindeutige Hinweise darauf, dass Griechenland das Potenzial seiner Bergbaubranche mittlerweile erkannt hat”, sagt Jeremy Wrathall, Chairman von Glory Resources im australischen Perth. “Die Politiker erkennen immer mehr, dass es opportun ist, den Bergbau zu unterstützen, da er potenziell Stellen schafft.”

Historischer Vergleich Taugt Gold als Krisenwährung?

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Auch bei der Privatisierung von Staatseigentum setzen die Griechen mittlerweile Eilverfahren ein. In der Bergbaubranche führt dies dazu, dass Projekte, die seit mehr als einem Jahrzehnt aufgrund von Bürokratie und Umweltschutz-Bedenken gestockt hatten, nun frei gegeben werden. Beim Goldabbau könnte das Land in vier Jahren Finnland überholen - die derzeitige Nummer eins in Europa mit 220.000 geförderten Unzen im Jahr 2011.

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