Dienstag, 20. Januar 2015

Griechische Banken zapfen EZB kurz vor Wahl verstärkt an

Griechische Banken zapfen EZB kurz vor Wahl verstärkt an


Bild: REUTERS 
Die Griechen lösen verstärkt Sparbücher auf. IWF-Chefin warnt Griechenland vor einer Umschuldung nach den Parlamentswahlen.
  (DiePresse.com)
Die Griechen wählen am Sonntag ein neues Parlament. Griechische Banken haben die Europäische Zentralbank (EZB) in den vergangenen Tagen verstärkt angezapft. Als Grund wurden Liquiditätsengpässe genannt, unter anderem wegen der Auflösung von Spareinlagen. Im Dezember nahmen die Kreditinstitute des südeuropäischen Landes mit 56,04 Milliarden Dollar rund 25 Prozent mehr Geld von der EZB in Anspruch als im Vormonat, wie die griechische Notenbank am Montag mitteilte.
Nach Einschätzung der US-Ratingagentur Fitch erhöht zwar die Unsicherheit kurz vor und nach den Wahlen in Griechenland die Risiken für die Banken des Landes. Mögliche Liquiditätsengpässe sollten jedoch beherrschbar sein, da die Geldhäuser auf Kapitalabflüsse besser vorbereitet seien als bei den vergangenen Wahlen 2012, erklärten die Fitch-Experten. Voraussetzung sei allerdings, dass Griechenland weiter Zugang zum Eurosystem habe.

Lagarde: "Schulden sind Schulden"

Die Griechen wählen am Sonntag ein neues Parlament. In Umfragen führt derzeit die linke Oppositionspartei Syriza. Sie will die Reformvereinbarungen des hoch verschuldeten Euro-Staates mit den internationalen Gläubigern kippen. So wurde in diesem Zusammenhang auch immer wieder ein möglicher Austritt Griechenlands aus der Eurozone diskutiert.
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat Griechenland vor einer Umschuldung nach den Wahlen gewarnt. Ein solcher Schritt würde Konsequenzen für die Glaubwürdigkeit des Euro-Krisenlandes haben, sagte Lagarde in einem am Montag veröffentlichten Interview der Zeitung "The Irish Times". "Schulden sind Schulden, und das ist ein Vertrag", wurde die IWF-Chefin weiter zitiert. In Griechenland wird am kommenden Sonntag ein neues Parlament gewählt. In Umfragen liegt die linke Oppositionspartei Syriza vorn. Sie fordert von den internationalen Gläubigern einen weitgehenden Schuldenerlass.

(APA/Reuters)
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