Abgas-ManipulationDem früheren VW-Chef droht der Ruin
Der Abgasskandal könnte den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn teuer zu stehen kommen. Im Extremfall verliert er seine gesamten Ersparnisse.
13.12.2015, von RAINER HANK UND GEORG MECK
Der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn muss um sein gesamtes Vermögen fürchten. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wollen VW-Aufsichtsräte der Arbeitnehmerseite den Manager für den entstandenen Schaden durch die Diesel-Betrügereien haftbar machen. „Im Extremfall sind Winterkorns Ersparnisse dann komplett weg“, sagt Gregor Bachmann, Rechtsprofessor an der FU Berlin. Manager haften nach deutschem Recht nicht nur, wenn sie Lumpen sind, also einer Firma willentlich schaden, sondern auch dann, wenn sie mit den Kontrollen geschludert haben.
Winterkorn droht deshalb der Verlust der bürgerlichen Existenz, ohne dass ihm ein handfestes Vergehen nachgewiesen werden muss. Er muss nicht selbst die Software manipuliert haben, er muss niemanden angewiesen oder nur ermuntert haben, er muss nicht einmal von den Betrügereien gewusst haben – und hat doch dafür geradezustehen, so will es das Aktienrecht, wenn er seinen Betrieb „nicht ordentlich organisiert hat“, sagt Bachmann.
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