Freitag, 14. September 2012

StützungskäufeUS-Notenbank öffnet wieder die Schleusen /// Im kommenden Jahr werde die Wirtschaft statt um 2,2 bis 2,8 Prozent nun um 2,5 bis 3 Prozent wachsen. Für 2014 rechnet die Fed nun mit bis zu 3,8 Prozent (vorher 3 bis 3,5 Prozent).

StützungskäufeUS-Notenbank öffnet wieder die Schleusen

„QE 3“ ist da: Die US-Notenbank hat ein weiteres Stützungsprogramm für die Wirtschaft beschlossen. Die Fed bestimmte Anleihen im großen Stil aufkaufen. Gleichzeitig erhöhten die Zentralbanker den Wachstumsausblick.

Die Reaktionen auf die dritte Welle an Stützungskäufen der US-Notenbank zugunsten der Konjunktur fallen unterschiedlich aus.
Die Reaktionen auf die dritte Welle an Stützungskäufen der US-Notenbank zugunsten der Konjunktur fallen unterschiedlich aus.
WashingtonMonate hatten die Märkte begierlich gewartet, und immer wieder spannte sie Ben Bernanke auf die Folter: Noch, sagte der Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dann regelmäßig, noch sei die Zeit nicht reif für ein neues, milliardenschweres Hilfspaket für die schwächelnde Konjuntur, für das so genannte „Quantitativ Easing 3“ (QE 3). Würde es also jemals kommen?

 Es kommt. Und zwar in Form eines milliardenschweren Programms zum Ankauf von Anleihen. So will die Fed unter anderem bis Jahresende pro Monat für 40 Milliarden Dollar Immobilienpapiere ankaufen, um den schwächelnden Häusermarkt zu stärken, wie der Offenmarktausschuss am Donnerstag nach seiner Sitzung in Washington mitteilte.


Neu dabei ist: Anders als bei QE 1 und QE 2 soll das Programm theoretisch unbegrenzt weiterlaufen, sollte die Konjunktur Ende des Jahres nicht wieder deutlich an Fahrt aufgenommen haben. „Wir wollen erst mehr Jobs sehen, eine niedrigere Arbeitslosigkeit, mehr Wachstum“, sagte Bernanke auf einer Pressekonferenz auf die Frage, warum die Fed diesmal keine zeitliche Grenze gesetzt hat. Selbst wenn die Arbeitslosenrate zurückzugehen beginne, „werden wir es nicht eilig haben“, die Programme schnell zurückzufahren.
Zudem wollen die Notenbanker ihren bei faktisch null Prozent liegenden Leitzins bis Mitte 2015 nicht erhöhen. Die Wirtschaft erhole sich „in moderatem Tempo“, heißt es in der Mitteilung der Fed. Schneller sogar, als die Notenbanker zuvor angenommen hatten: Im kommenden Jahr werde die Wirtschaft statt um 2,2 bis 2,8 Prozent nun um 2,5 bis 3 Prozent wachsen. Für 2014 rechnet die Fed nun mit bis zu 3,8 Prozent (vorher 3 bis 3,5 Prozent).


Dennoch könnte es sein, dass das Wachstum ohne Konjunkturspritze nicht stark genug ist, „um die Lage auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig zu verbessern“, hießt es in der Mitteilung weiter. Der Beschluss des Ausschusses fiel mit nur einer Gegenstimme von Jeffrey Lacker, Gouverneur der Fed von Richmond.
Zur Enttäuschung vieler Investoren sparten sich die Notenbanker allerdings das ganz große Geschütz – weitere massive Staatsanleihenkäufe – noch auf. Schließlich droht zum Jahreswechsel die nächste Unsicherheit: Sollte sich der Kongress bis dahin nicht geeinigt haben, laufen Ende Dezember Steuererleichterungen für viele Amerikaner aus.

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