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Dienstag, 02. April 2013
Kapitalflucht aus Zypern
136 Unternehmen auf Zypern werden verdächtigt, hohe Summen ins Ausland geschafft zu haben. Auch die Firma eines Schwiegersohns von Staatspräsident Nikos Anastasiades soll laut » Handelsblatt auf der Sünderliste sein. Das Unternehmen A. Loutsios and Sons soll wenige Tage vor der Schließung der Banken 21 Millionen Euro nach Großbritannien überwiesen haben. Anastasiades erklärte, die Berichte über Insiderwarnungen aus seinem Büro seien üble Nachrede: "Weder wusste ich im Voraus etwas über die Beschlüsse, noch wäre es mir möglich gewesen, bis zum frühen Samstagmorgen eine Schlacht mit den Euro-Ländern zu schlagen und gleichzeitig Informationen weiterzugeben," zitiert ihn der » Spiegel. Panicos Demetriades, Gouverneur der zypriotischen Zentralbank, erklärt sich ebenfalls unschuldig an dem Chaos, das im Finanzsystem der Insel ausgebrochen ist. Er werde nun sukzessive die Kapitalkontrollen lockern. Die Risiken einer weiteren Kapitalflucht spielt er herunter, meint die » Financial Times. Die Tage Zyperns als Steuerparadies dürften gezählt sein, schreibt das » Manager Magazin. Kunden der größten zwei Banken des Landes müssen mit Verlusten von bis zu 60 Prozent ihrer Guthaben über 100.000 Euro rechnen. Die Regierung Russlands will russischen Anlegern auf der Insel nicht helfen. Sollten die Geld verlieren, wäre das schade, zitiert die » Süddeutsche Zeitung Vize-Ministerpräsident Igor Schuwalow. Aber Moskau werde "sich bei einer solchen Situation nicht einschalten." Nun brauche Nikosia nur noch mehr Zeit, um die Sparziele zu erreichen, die als Voraussetzung für das Rettungspaket von zehn Milliarden Euro gelten, glaubt das deutsche » Wall Street Journal. Wie der IWF und die Gläubiger aus der Eurozone festgelegt hätten, müsse der Staatshaushalt nun erst im Jahr 2017 einen Primärüberschuss von vier Prozent aufweisen. Bislang war von 2016 die Rede. Um an höhere Steuereinnahmen zu kommen, wähle die Inselregierung nun ungewöhnliche Wege, meint die » Welt. So sollen nun Kasinos öffnen dürfen - ein Plan, der bislang stets am Widerstand der einflussreichen orthodoxen Kirche gescheitert ist.
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