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Mittwoch, 03. April 2013
Die Mär vom Boom ohne Reue
Die Troika erwartet einen Einbruch der Wirtschaftsleistung in Zypern um fast acht Prozent. Das geht laut» Handelsblatt aus einer Vereinbarung des Landes mit den Geldgebern hervor. Für das kommende Jahr werde ein Minus um etwa drei Prozent erwartet, in 2015 und 2016 soll es wieder ein Wachstum von je einem Prozent geben. Zunächst drohen jedoch drastische Kürzungen als Voraussetzung für den Hilfskredit der Geldgeber-Troika aus EU, IWF und EZB. Die größte zyprische Zeitung » Fileleftheroes veröffentlicht laut» Süddeutsche Zeitung erste Details der Maßnahmen: die Gehälter von Staatsbediensteten sollen um sechs bis zwölf Prozent, die Renten um drei Prozent gekürzt werden. Gleichzeitig werde die Unternehmenssteuer von zehn auf mehr als zwölf Prozent steigen. Auch die Abgaben für Tabak, Alkohol und Treibstoff sollen erhöht werden. Experten befürchten, dass die Maßnahmen die Wirtschaft endgültig in den Abgrund treiben, beobachtet der » Spiegel. Die Vorgabe der Troika, dass Zypern seinen überdimensionierten Bankensektor auf den Durchschnitt der Eurozone zurückfahren muss, dürfte schneller als erwartet eintreten, fürchtet die » WirtschaftsWoche. Es sei nur völlig unklar, worauf sich die zypriotische Wirtschaft künftig stützen solle. Zypern setze auf den Tourismus, beobachtet dagegen das deutsche » Wall Street Journal. Reiseveranstalter hofften, dass Urlauber die Krise als Chance sehen, um Schnäppchen zu machen. Sollten sie jedoch wegbleiben, droht das Land noch tiefer abzustürzen. Die » Welt glaubt nicht, dass all das Gezerre viel ändern werde, denn das Inselchen sei und bleibe einfach schlecht regiert, das legten die vergangenen Chaoswochen nahe. "Die Politik schaute weg, wo Augenmerk gefragt gewesen wäre, denn sie glaubte die Mär vom Boom ohne Reue."
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