Donnerstag, 04. Mai 2017
Schweizer Spionage in NRWAkte zum Kauf von Steuer-CDs gestohlen
Die Spionage-Affäre um Steuer-CDs und die Schweiz ist um ein Kapitel reicher: Wie nun bekannt wird, haben Unbekannte vergangene Woche eine Akte zum Fall aus dem Auto eines Steuerfahnders gestohlen.
Aus einem Auto in Wuppertal ist einem Zeitungsbericht zufolge womöglich brisantes Material über den Ankauf einer sogenannten Steuer-CD aus der Schweiz gestohlen worden. Wie die "Welt" in ihrer Freitagsausgabe berichtet, wurde Ende vergangener Woche auf dem Parkplatz eines Wuppertaler Finanzamtes das Auto eines Steuerfahnders aufgebrochen. Dabei sei eine Akte mit Notizen zum Ankauf mindestens einer CD entwendet worden, heißt es in dem Bericht.
Nach dem mutmaßlichen Täter werde gefahndet. Die Kölner Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen. Der Diebstahl fand der "Welt" zufolge zu einem brisanten Zeitpunkt statt: Am selben Tag war in Frankfurt am Main der 54-jährige Schweizer Daniel M. festgenommen worden, laut Bundesanwaltschaft "wegen mutmaßlicher geheimdienstlicher Agententätigkeit" für "den Geheimdienst einer fremden Macht".
Der "Welt" zufolge soll er im Zusammenhang mit dem Ankauf von Steuer-CDs deutsche Steuerfahnder bespitzelt haben. "Bild" zufolge war er womöglich Doppelagent und spionierte in der Schweiz für die deutsche Seite Banken und Kundendaten aus. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hatte wegen des Falls am Dienstag die Schweizer Botschafterin Christine Schraner Burgener zu einem Gespräch ins Ministerium gebeten.
Seit Januar 2006 hatten mehrere Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz, sogenannte Steuersünder-CDs aus der Schweiz und Liechtenstein gekauft. Dies sorgte für Verstimmungen in den Beziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz.
Quelle: n-tv.de , vpe/AFP
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