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Sonntag, 30. Oktober 2016

Venezuela gehört übrigens zu den wenigen vorbildlichen Staaten der Erde, die ihre Verschuldungsquote durch konsequente Tilgungen kontinuierlich zurückfahren. Verschuldungsquote 2015: 53% Verschuldungsquote 2016: 44% Verschuldungsquote 2017: 41% (Hochrechnung Goldman Sachs bei planmäßiger Schuldentilgung) Bemerkenswert dabei: Diese Zahlen werden trotz der BIP-Rückgänge erreicht.

BetreffAW: Venezuela#10266
Mond 
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Zitat Zitat von bischof Beitrag anzeigen
- Die Volkswirtschaft ist k.o.
Da muss ich als gelernter Wirt allerdings widersprechen und wieder mal auf statistische Zahlen aus der Region verweisen. So ist die aktuelle Datenlage von Peru oder Jamaika - um in der Region zu bleiben - weitaus kritischer als in Venezuela. Jamaika und Peru gehören zur Gruppe der sog. "Have-Nothing Countries", die in der arbeitsteiligen Weltwirtschaft nichts zu bieten haben außer einen hohen Schuldenberg.

Auslandverschuldung pro Kopf:
Venezuela (inkl. Schulden beim Kines, Russe und Iran): 2.200 USD
Jamaika: 5.400 USD
Peru: 1.900 USD

Eine Pro-Kopf-Verschuldung von lediglich 2.200 USD ist selbst beim derzeit niedrigen Ölpreis absolut bedeutungslos. Für Peru hingegen sind die 1.900 USD pro Kopf ein extremes Problem.

Nur am Rande: Verschuldungsquote Jamaika = 125%

Venezuela gehört übrigens zu den wenigen vorbildlichen Staaten der Erde, die ihre Verschuldungsquote durch konsequente Tilgungen kontinuierlich zurückfahren.
Verschuldungsquote 2015: 53%
Verschuldungsquote 2016: 44%
Verschuldungsquote 2017: 41% (Hochrechnung Goldman Sachs bei planmäßiger Schuldentilgung)

Bemerkenswert dabei: Diese Zahlen werden trotz der BIP-Rückgänge erreicht.


Die Bondrenditen in Venezuela sind nicht ökonomisch bedingt (auch wenn die US-Presse dies behauptet), sondern politisch. USA und IWF versuchen, Venezuela unter ihre Kontrolle zu bringen. Das würde in der Folge einen massiven haircut unter IWF-Regie zur Folge haben, damit Reparationszahlungen an USA-Konzerne im hohen zweistelligen Milliardenbereich getätigt werden können. Die Forderungen der US-Konzerne liegen auf dem Tisch, man muss sie nur addieren.
Falsch sind auch die Meldungen, dass in Venezuela kein Öl mehr gefördert werden würde. Richtig ist, dass US-Ölfeldausrüster nicht mehr in Venezuela tätig sind, weil diese durch russische und chinesische Unternehmen ersetzt wurden.
Zum ehrenwerten Berufsstand der Journalisten in den USA wäre noch anzumerken, dass es dort üblich ist, dass Industrieverbände erhebliche Summen an Presseagenturen zahlen um sich Berichterstattung in ihrem Sinne zu erkaufen. Die Schwachmaten von Handelsblatt, FAZ etc. beschränken ihre journalistische Tätigkeit hingegen auf die Übersetzung dieser US-Presse. Dass auch Bondboardler anfällig für diese Art der Volksverdummung sind, finde ich allerdings schon bemerkenswert, da ich eigentlich unterstelle, dass Anleger in Auslandsanleihen in der Lage sind, makroökonomische Daten selbst zu interpretieren ...
Geändert von Mond (Heute um 00:30 Uhr)

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