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Versuch einer ersten Interpretation des von KPMG geprüften PDVSA-Konzernabschlusses 2016 (übrigens mit einem uneingeschränkten Testat versehen):
……..
Das Studio Rodriguez Velazques & Asociados ist nicht KPMG sondern eine unabhängige Firma aus Caracas, die nur assoziiert mit „KPMG International Cooperative“ ist.

Es ist verständlich, dass niemand der in Caracas lebt und arbeitet, es sich erlauben kann, sich mit PDVSA und der „Bolivarianischen Republik“ anzulegen. Und trotzdem:

Zitat Zitat von Mond Beitrag anzeigen

Deutlich besser als erwartet. Experten hatten einen Konzernverlust von 2 bis 3 Mrd. USD erwartet. Obwohl in 2016 der Ölpreis im ersten Quartal unter den Produktionskosten lag, konnte gleichwohl ein Konzernüberschuss von über 800 Mio. USD erwirtschaftet werden. Ursächlich hierfür auch erste Erfolge der Diversifizierung des Konzerns (Stromexport insbes. nach Kolumbien, Kunststoffröhrengeschäft)…..
Schön wäre es, aber „ursächlich hierfür“ sind nicht „erste Erfolge der Diversifizierung des Konzerns“ Blabla, sondern eine dubiose staatliche Subvention über 5.726 Mio USD!

In Wirklichkeit ist der Konzernverlust viel höher als 2 bis 3 Mrd. USD die die Experten erwartet hatten.

Der angegebene Konzernüberschuss von über 800 Mio. USD kam durch einen Bilanztrick zustande

In den vorausgehenden Disclaimer zur Rechnungsprüfung auf Seite 9 des PDVSA-Konzernabschlusses 2016 weist das Studio Rodriguez Velazques & Asociados aus Caracas auch ausdrücklich darauf hin, dass die Zahlen nur durch eine staatliche Subvention als „ungewöhnliche Transaktionen mit nahestehenden Parteien und um einen signifikanten Betrag“ zustande kamen

Debido a que es transacción inusual, con partes relacionadas y por un monto significativo, es un asunto clave de auditoría”
Rodriguez Velazques & Asociados schreiben weiter, dass diese Subvention nur aus einem vom Vizepräsidenten Venezuelas unterfertigten Papier besteht, die Mechanismen wie PDVSA zu dem Geld kommen soll unklar sind bzw zum Grossteil durch noch nicht definierte Kompensationen zwischen PDVSA und seinem Aktionär stattfinden sollen und überhaupt die Gesetzmäßigkeit der Subvention rechtlich noch von Experten geprüft werden muss.

Es geht hier um den Betrag von 3.863.962 Mio Bolivar bzw 5.726 Mio USD (fiktiver Wechselkurs 1USD = 674,81 Bolivar) den PDVSA im Finanzjahr 2016 von seinem Aktionär Bolivarische Republik auf dem Papier bekam.

Zieht man nun die 5.726 Mio USD dieser äußerst dubiosen Subvention vom angegebenen Konzerngewinn von 828 Mio USD ab, ergibt sich für PDVSA ein Konzernverlust von 4898 Mio also fast 5 Milliarden USD also mehr als das doppelte als die 2 bis 3 Mrd. USD die, wie du sagst, die Experten erwartet hatten.

Näheres zu den Subventionen auf Seite 79 des Finanzberichtes
(29) Subvenciones del Estado
Véase la política contable en la nota 38-h
En el año 2016 PDVSA recibió una subvención del Estado por $5.726 millones (Bs.3.863.962 millones) diferencia entre el precio de venta y los costos de producci por venta de productos en Venezuela, los cuales como cuentas por cobrar al Accionista. Este monto incluye un reconocimiento de $3.692 millones (Bs.millones) por concepto de venta de gasolina de motor de 91 y 95 octanos y $2.034 millones (Bs.1.372.563por venta de combustible diésel. La subvención se reconoció disminuyendo los gastos de operación del otros resultados integrales en el estado consolidado de resultados integrales del año 2016 y se presenta parte de la porción corriente de las cuentas por cobrar a partes relacionadas (véanse las notas 9, 17 y 36-p) Durante los años terminados el 31 de diciembre de 2015 y 2014, PDVSA no recibió subvención por este concepto.