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Montag, 19. Februar 2018

aus meiner Heimatgemeinde.....

Mühltal18.02.2018

Willi Muth wird neuer Bürgermeister in Mühltal



Von Sabine Eisenmann
MÜHLTAL - Willi Muth ist neuer Bürgermeister von Mühltal. Der 62 Jahre alte Landwirtschaftsmeister und FDP-Kandidat setzte sich am Sonntag, 18. Februar, in der notwendig gewordenen Stichwahl mit einem Anteil von 50,4 Prozent knapp durch. Seine Konkurrentin, die 38 Jahre alte Katharina Ebert von den Sozialdemokraten erzielte 49,6 Prozent. In der Summe gerechet hatte Willi Muth einen Vorsprung von 51 Stimmen.


Die Wahlbeteiligung lag bei 52,7 Prozent. Beim ersten Wahlgang vor vier Wochen hatte sie noch bei 56,3 Prozent gelegen. Damals waren fünf Bewerber im Rennen gewesen. Neben Ebert und Muth waren dies Thomas Höscher (CDU), Falko-Holger Ostertag (Die Mühltaler) und Christoph Zwickler (Fuchs).
Es war ein regelrechter Wahlkrimi, der sich am Sonntag im Foyer des Mühltaler Bürgerhauses in Nieder-Ramstadt abspielte. Denn erst mit der Auszählung des letzten Wahlbezirks fiel die Entscheidung. Und dieser Bezirk war ausgerechnet Nieder-Beerbach, der Wohnort von Willi Muth, der dort seit vielen Jahren Ortsvorsteher ist. Bis dahin hatte die Sozialdemokratin Ebert knapp die Nase vorn gehabt. Gut 150 Zuschauer verfolgten die Übertragung auf Großleinwand.
Nieder-Beerbach ist das Zünglein an der Waage
Als um 18.21 Uhr das erste Wahlergebnis erschien, wurde es ganz still im Saal. 52,1 Prozent für Katharina Ebert, 47,9 Prozent für Willi Muth lautete das Ergebnis aus Frankenhausen. Damit begann das Kopf-an-Kopf-Rennen, das bis zuletzt einen leichten Vorsprung für Katharina Ebert auswies. Teilweise war es so still im Raum, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. "So ruhig war es schon lange nicht mehr", sagte Willi Muth und sorgte für Erheiterung. Die Anspannung war ihm anzusehen. Auch Katharina Ebert blickte einen Stehtisch weiter gebannt auf die Leinwand. Nach etwa der Hälfte der ausgezählten Wahlbezirke wurde ihr Vorsprung sogar noch etwas größer. 52,6 zu 47,4 lautete der Zwischenstand. Doch in den kommenden Minuten holte Muth wieder auf. "Das gibt es doch nicht, schon wieder ist Nieder-Beerbach zum Schluss dran", sagte ein Zuschauer. Beim ersten Wahlgang war der Ortsteil das Zünglein an der Waage gewesen und hatte Muth in die Stichwahl verholfen. Bange Minuten vergingen. Fast eine Viertelstunde verging - dann plötzlich Jubelschreie bei der FDP. Willi Muth hatte das Ruder herumgerissen. Er strahlte erleichtert. Zahlreiche Gratulanten umarmten und beglückwünschten ihn.
"Was für ein Krimi", sagte Muth und schüttelte freudestrahlend den Kopf. Er habe damit gerechnet, dass es knapp wird. "Aber es freut mich, dass ich diesmal Wahlbezirke in Traisa und Trautheim gewonnen habe". Dass Nieder-Beerbach das Zünglein an der Waage war, sei ebenfalls eine tolle Bestätigung. "Ich werde von meinem Ortsteil getragen."
Betretene Gesichter gab es bei der SPD. Auch Katharina Ebert stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Doch sie nahm die Niederlage gefasst auf. "Mir war völlig klar, dass es knapp werden kann. Für jemanden von außerhalb ist es schwierig, gegen jemanden anzutreten, der so sehr in seinem Ort verwurzelt ist und so viel Erfahrung hat", sagte sie. Die schlechte Stimmung in Berlin habe sie sicher auch ein paar Stimmen gekostet, ist sie sicher. Nach ein paar Minuten lachte Ebert wieder. "Alles gut, ich bin noch jung", sagte sie. Es sei nicht auszuschließen, dass sie sich weiter kommunalpolitisch engagieren werde. Möglicherweise sogar in Mühltal.

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