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Mittwoch, 20. April 2016

Unter diesen Vorzeichen ist es derzeit wohl eher unwahrscheinlich, dass die UBS oder die Credit Suisse die russische Regierung in absehbarer Zeit bei der Privatisierung von Staatsfirmen beraten darf.

UBS und CS nehmen am Russland-Poker teil

Bild: Shutterstock
Die UBS und die Credit Suisse (CS) haben beim russischen Wirtschaftsministerium ihre Teilnahme am russischen Privatisierungsprogramm zugesichert. Dies berichtete die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» am Montag mit Verweis auf eine Meldung in der russischen Zeitung «RBK».
Mit dabei sind laut dem Bericht auch die österreichische Raiffeisen Bank International, die amerikanische Citigroup und die italienische Unicredit. Gegenüber «Le Temps» nahmen die beiden Schweizer Finanzinstitute in dieser Sache keine Stellung.
Vier Unternehmen auf der Liste
Die Rufe nach Teilprivatisierungen russischer Staatskonzerne wurden zuletzt wieder lauter vor dem Hintergrund, dass die russische Wirtschaft nun das dritte Jahr in Folge in der Rezession steckt.
Das russische Wirtschaftsministerium hat denn auch vorgeschlagen, Teile der Erdölkonzerne Rosneft (19 Prozent des Kapitals) und Bashneft (51 Prozent) sowie des Diamantenförderers Alorsa (10 bis 20 Prozent) und der Grossbank VTB (11 Prozent) in private Hände zu legen.
Doch noch steckt der Prozess in der Anfangsphase. Zudem sei der Privatisierungsprozess alles andere als transparent und gewisse Schlüsselpersonen seien versucht, die Sache nur gegen «Kommissionen» ins Rollen zu bringen, mahnt Andrej Movchan, Ökonom beim Centre Carnegie im Moskau, hiess es weiter. 
Vieles hängt am Ölpreis
Wie schnell die Entstaatlichung voranschreitet, hängt laut Bericht auch mit dem Ölpreis zusammen. Derzeit notiert das Barrel Rohöl bei rund 43 Dollar. Klettert der Preis auf gegen 60 Dollar würde die Regierung die angekündigten Privatisierungen nochmals überdenken, meint Movchan.
Bereits 2009 stoppte die Regierung ein Entstaatlichungs-Programm nachdem sich der Ölpreis nach einer Baisse rasch erholte. Dies zeigt, wie abhängig der russische Staat von den Einnahmen aus dem Ölgeschäft ist.
Timing auf Russisch
Der Präsident des grössten russischen Ölkonzerns Rosneft, Igor Setschin, sieht laut dem Bericht erst dann eine Chance für Privatisierungen, wenn der Preis pro Barrel auf 100 Dollar ansteigt. Denn je höher der Ölpreis sei, desto mehr lasse sich für die Privatisierungen lösen, so sein Kalkül.
Setschin ist Vize-Ministerpräsident der Regierung der Russischen Föderation und gilt als einger Vertrauter Putins.
Unter diesen Vorzeichen ist es derzeit wohl eher unwahrscheinlich, dass die UBS oder die Credit Suisse die russische Regierung in absehbarer Zeit bei der Privatisierung von Staatsfirmen beraten darf.
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