Bei näherer Betrachtung hat aber schon die Amtsrichterin in Neumünster in ihrem Festhaltebeschluss am Montag berechtigte Bedenken geäußert: „Ohne Frage bietet der Inhalt des Europäischen Haftbefehls Anhaltspunkte dafür, dass die Auslieferung des Verfolgten bei umfassender Prüfung unter Abwägung der betroffenen Rechtsfragen im Ergebnis als unzulässig bewertet werden könnte.“

PREMIUM GASTKOMMENTARDeutschland läuft Gefahr, im Fall Puigdemont instrumentalisiert zu werden

Die Festnahme und mögliche Auslieferung des Ex-Regierungschefs von Katalonien wirft Fragen auf. Deutschland sollte nicht leichtfertig darüber hinwegsehen.

• Joachim Wieland

27.03.2018 - 16:27 Uhr

Carles Puigdemont

In Deutschland festgenommen.

(Foto: AFP)

Der Fall Puigdemont scheint auf den ersten Blick eindeutig: Die spanische Justiz hat einen Europäischen Haftbefehl erlassen, die deutsche Polizei hat Carles Puigdemont festgenommen, nun wird das Auslieferungsverfahren seinen Lauf nehmen.

Bei näherer Betrachtung hat aber schon die Amtsrichterin in Neumünster in ihrem Festhaltebeschluss am Montag berechtigte Bedenken geäußert: „Ohne Frage bietet der Inhalt des Europäischen Haftbefehls Anhaltspunkte dafür, dass die Auslieferung des Verfolgten bei umfassender Prüfung unter Abwägung der betroffenen Rechtsfragen im Ergebnis als unzulässig bewertet werden könnte.“

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