In Zypern ist der russische Einfluss unübersehbar. Als die Regierung des vormaligen Staatspräsidenten Dimitris Christofias, der in Moskau studiert hatte, in finanzielle Bedrängnis geriet, gewährte Moskau einen Milliardenkredit. Doch auch der konnte die zyprische Bankenkrise im März 2013 nicht abwenden. Durch die von der EU durchgesetzten Zwangsabgaben auf Guthaben von mehr als 100.000 Euro bei zyprischen Banken verloren zahlreiche auf der Insel ansässige Russen einen Teil ihres Vermögens.
Der neue Staatschef Nikos Anastasiadis sagte daraufhin zu, seine Regierung werde jedem ausländischen Inhaber von Konten bei lokalen Banken, der durch die Zwangsabgaben mehr als drei Millionen Euro verloren habe, als Entschädigung die Staatsbürgerschaft gewähren. Zypern verkauft seine Staatsbürgerschaft aber auch an Interessierte, die kein zyprisches Konto besitzen. Es sind insbesondere reiche Russen (aber auch Ukrainer), die sich auf diese Weise die Rechte eines EU-Bürgers kaufen. Zu den bekanntesten zyprischen Neubürgern zählt der mit Putin bestens verbundene Milliardär Oleg Deripaska.
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