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Sonntag, 24. Januar 2016

Findige Betrüger Selbst die 300-Euro-Note findet Abnehmer Betrug kennt keine Grenzen: Angebliche Bankmitarbeiter wollen Falschgeld abholen. Der berüchtigte Enkeltrick – und sogar Spenden sind manchmal nur eine Falle.


Findige BetrügerSelbst die 300-Euro-Note findet Abnehmer

Betrug kennt keine Grenzen: Angebliche Bankmitarbeiter wollen Falschgeld abholen. Der berüchtigte Enkeltrick – und sogar Spenden sind manchmal nur eine Falle.

© FRANK RÖTHMit Damen und Herzchen: Skurrile Banknoten im Archiv der Deutschen Bundesbank
Betrügereien und dreiste Schwindeleien sind allgegenwärtig. Verbrecher kommen auf immer neue und ausgefallenere Ideen. Gerne geben sie sich als Polizisten aus oder schlüpfen in andere Identitäten. Daher sollten nicht nur ältere Menschen außergewöhnlichen Besuchen an der Haustür oder Anrufen mit Misstrauen begegnen, von skurrilen E-Mails, Briefen oder anderen Versuchen ganz abgesehen. Die Behörden zeigen sich alarmiert.
Neben dem eigentlich altbekannten, aber immer noch wirksamen Enkeltrick spielt auch das Thema Falschgeld eine immer größere Rolle.Denn die Zahl der gefälschten Scheine nimmt zu. Auch viele der erfundenen und facettenreichen Geschichten ranken sich genau darum. So warnte die Polizei in Niedersachsen im Januar vor Betrügern, die sich am Telefon als Bankmitarbeiter ausgeben und bei ihren Opfern Falschgeld abholen wollen. Im konkreten Fall waren zwei Seniorinnen aus Helmstedt im Alter von 83 und 85 Jahren betroffen. Der Anrufer hätte sich erkundigt, ob die Damen gerade Geld abgehoben hätten. Der angebliche Bankangestellte gaukelte ihnen dann vor, dass dieses Geld versehentlich Falschgeld gewesen sei. Daher werde gleich ein Bankmitarbeiter kommen, der die Geldscheine wieder abhole. Die Seniorinnen schöpften jedoch Verdacht und informierten stattdessen die Polizei.

Opfer sind häufig Senioren

Dieses Vorgehen der Betrüger sei relativ neu, sagt ein Polizeiberater. Opfer seien meist ältere Menschen. Die Ermittler der Polizei Helmstedt gehen davon aus, dass sich die Betrüger die Opfer gezielt aus öffentlichen Telefonbüchern heraussuchen. Vermutlich hofften die Straftäter, dass ältere Menschen Bargeld zu Hause aufbewahrten. Dabei gingen die Kriminellen meist zu zweit vor. Während einer das Telefongespräch führe, suchte der Komplize, schon in der Nähe der Wohnung wartend, die Senioren auf, um die Scheine abzuholen, warnt der Polizeiberater. Die Betrüger versuchen dann ihre Opfer durch geschickte Gesprächsführung zu überrumpeln. Den Betroffenen wird bei der Abholung des Geldes mitgeteilt, dass die Summe später erstattet werde. Darauf warten die Opfer allerdings vergebens. Nicht nur die Polizei Wolfsburg rät in solchen Fällen stets zu einem Rückruf in der Bankfiliale und dazu, niemals Geld an unbekannte Personen herauszugeben. In jedem Fall sei die Polizei über die Notrufnummer 110 zu verständigen.
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Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) gibt es verschiedene Betrugsmaschen, die gerade auf Senioren ausgerichtet sind. Im Rahmen des Informationsaustausches mit den Länderpolizeien erhalte auch das BKA über derartige Delikte Kenntnis. Das jüngste Phänomen in Niedersachsen sei hier ebenfalls bekannt. Es handele sich um eine Variante des Enkeltricks. Bei dieser auch als Neffentrick bekannten Methode geben sich die Anrufer bei den möglichen Opfern als nahe Verwandte wie Enkel aus und bitten um Geld, weil sie sich angeblich in finanziellen Nöten befänden – sei es für den Kauf eines Autos, einer Immobilie oder anderer Dinge. Ein Komplize holt später das Geld im Namen des Verwandten ab und verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
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