IWF ändert Kreditregeln um Verschärfung von Schuldenkrisen zu vermeiden
Von Ian Talley
WASHINGTON (Dow Jones)--Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Kreditregeln geändert, um eine Verschärfung von Schuldenkrisen zu vermeiden: Künftig zieht der IWF eine Verlängerung der Laufzeiten kurzfristiger Schulden als Alternative zu einer erzwungenen Anleihenrestrukturierung in Erwägung, wie er am Freitag bekannt gab.
Die Maßnahme soll eine Staatschuldenkrise vermeiden und gibt dem Währungsfonds zudem eine weitere Option, wenn für die Rettung eines Mitgliedslandes die normalen Kreditniveaus nicht ausreichen. Der IWF zieht damit seine Lehren aus der etwas unglücklichen Rettung Griechenlands im Jahr 2010.
Wenn Schulden eine Wirtschaft erdrücken, aber eine Restrukturierung von Staatsanleihen das Risiko einer finanziellen Ansteckung birgt, kann der IWF nun ein Land trotzdem retten - wenn die Anleihenbesitzer einer Verlängerung der Laufzeiten zustimmen. Anders als die Laufzeiterhöhung auf 50 Jahre, die Europa derzeit für Griechenland diskutiert, würden diese Verlängerungen nur die Zeit abdecken, in der sich ein Land in einem Rettungsprogramm befindet.
Zwar sei dies auch eine Form von Schuldenrestrukturierung. Diese sei für den Schuldner, die Gläubiger und das System nicht so teuer wie eine definitive Schuldenrestrukturierung, hieß es weiter.
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