Staatspleite: Puerto Rico zahlt nicht mehr
Auch in einem US-Außengebiet gibt es eine Schuldenkrise: Die Karibikinsel Puerto Rico kann eine millionenschwere Anleihe nicht bedienen. Ratingagenturen sprechen von einer Staatspleite.
Puerto Rico kann eine fällige Anleihenzahlung nicht leisten. "Morgen ist der 1. August und wir haben das Geld nicht", erklärte am Freitag (Ortszeit) der Stabschef des Gouverneurs, Victor Suarez. Fällig wären 58 Millionen Dollar für ein Papier der Public Finance Corporation (PFC). "Die PFC-Zahlung wird an diesem Wochenende nicht geleistet", sagte Suarez.
Die Regierung der Insel hatte in den vergangenen Wochen bereits signalisiert, dass sie das Geld nicht werde aufbringen können. Am Mittwoch hatte Suarez betont,
Puerto Rico sei damit jedoch nicht zahlungsunfähig, denn die Regierung sei nach den Bedingungen dieser Anleihe nicht dazu verpflichtet, die Summe zu begleichen. Dagegen haben dieRatingagenturen Moody's und S&P angekündigt, den Vorgang sehr wohl als Staatspleite zu werten.Gouverneur Alejandro Garcia Padilla hatte im Juni zur Überraschung von Investoren erklärt, das Territorium werde die Staatsschulden in Höhe von 72 Milliarden Dollar - etwa ein Fünftel der von Griechenland - nicht begleichen können und benötige eine Umschuldung. Suarez zufolge geht der Regierung des US-Außengebietes im November das Geld aus, sollten keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden. Die "New York Times" hatte zuletzt gemeldet, die Regierung suche mit ihren Gläubigern nach Wegen aus der Krise. Dabei gehe es etwa um einen Aufschub von Rückzahlungsfristen für die Schulden, die sich im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt hatten.
Höchste Pro-Kopf-Verschuldung in den USA
Von den 3,6 Millionen Einwohnern leben 45 Prozent unterhalb der Armutsgrenze. Nach Angaben der "New York Times" sind die Schulden pro Kopf in Puerto Rico inzwischen die höchsten in den USA.
Puerto Rico ist zwar kein US-Bundesstaat, gehört als Territorium aber zu den USA. Die Insel war bis 1898 spanische Kolonie und ist wie einige andere Karibikinseln mit den USA assoziiert. Die Bewohner Puerto Ricos haben darum seit 1917 die US-Staatsbürgerschaft und dienen in der Armee, sind in den USA aber nicht wahlberechtigt oder steuerpflichtig.
Wegen des besonderen Status kann Puerto Rico nicht Insolvenzanmelden. Sollte der Schuldendienst tatsächlich eingestellt werden, ist laut "New York Times" mit jahrelangen Verhandlungen über eine Beilegung der Krise zu rechnen.
Das hoch verschuldete US-Territorium Höchste Pro-Kopf-Verschuldung in den USA
Von den 3,6 Millionen Einwohnern leben 45 Prozent unterhalb der Armutsgrenze. Nach Angaben der "New York Times" sind die Schulden pro Kopf in Puerto Rico inzwischen die höchsten in den USA.
Puerto Rico ist zwar kein US-Bundesstaat, gehört als Territorium aber zu den USA. Die Insel war bis 1898 spanische Kolonie und ist wie einige andere Karibikinseln mit den USA assoziiert. Die Bewohner Puerto Ricos haben darum seit 1917 die US-Staatsbürgerschaft und dienen in der Armee, sind in den USA aber nicht wahlberechtigt oder steuerpflichtig.
Wegen des besonderen Status kann Puerto Rico nicht Insolvenzanmelden. Sollte der Schuldendienst tatsächlich eingestellt werden, ist laut "New York Times" mit jahrelangen Verhandlungen über eine Beilegung der Krise zu rechnen.
ler/Reuters
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