Ukraine und Gläubiger vor Einigung auf Schuldenschnitt
Die pleitebedrohte Ukraine und ihre Privatgläubiger stehen Medienberichten zufolge kurz vor einer Einigung auf einen erheblichen Schuldenschnitt. Die wichtigsten nichtöffentlichen Geldgeber hätten angeboten, Kiew 20 Prozent des Nominalwertes ihrer Kredite zu erlassen, berichtet das "Wall Street Journal". Die Gruppe hält fast die Hälfte des Schuldenberges von 19 Milliarden Dollar (16,5 Milliarden Euro), um den es in den Verhandlungen geht.
Kiew hatte zunächst einen Verzicht von 40 Prozent gefordert. Vergangene Woche hatten der Fonds Franklin Templeton und drei weitere Institutionen lediglich Erleichterungen von fünf bis zehn Prozent angeboten, und auch das nur zu strikten Bedingungen. Der Ausgang der zähen Verhandlungen ist noch nicht klar: "Die Verhandlungen gehen weiter, alle Optionen für dieUkraine bleiben auf dem Tisch", verlautete aus eingeweihten Kreisen.
Die ursprüngliche Forderung Kiews hätte dem vom Konflikt im Osten und einer drastischen Währungsabwertung gebeutelten Land Einsparungen von 15,3 Milliarden Dollar in den kommenden vier Jahren ermöglicht. Die Einsparungen werden von den westlichen Partnern und vom Internationalen Währungsfonds (IWF) im Gegenzug für ein Hilfspaket von 40 Milliarden Dollar verlangt. Kiew kann derzeit nur mit größter Mühe seine Verbindlichkeiten bedienen.
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