Angst vor ÖlschwemmeBörsen am Golf brechen nach Iran-Abkommen ein
Die harten Sanktionen gegen Teheran fallen. Die deutsche Wirtschaft wittert Milliarden-Geschäfte. Doch Investoren am Golf fürchten eine Ölschwemme.
17.01.2016
Weil sich der weltweite Ölpreisverfall durch das Atomabkommen mit dem Iran noch verstärken wird, sind die Börsen am Golf am Sonntag eingebrochen. Viele internationale Börsen hatten bereits am Freitag kräftig im Minus geschlossen, beim Auftakt der Handelswoche auf der arabischen Halbinsel ging es dann am Sonntag steil bergab: Die saudiarabische Börse in Riad verlor 5,44 Prozent, zwischenzeitlich lag das Minus gar bei sieben Prozent. Die Papiere aus der Ölindustrie gaben um 5,13 Prozent nach.
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In Katar, dem zweitgrößten Handelsplatz am Golf, drehten die Kurse bis zum Mittag mit 5,6 Prozent in den roten Bereich. In Dubai landeten die Kurse auf ihrem niedrigsten Stand seit drei Jahren. In Kuwait rutschte der Index unter die 5000-Punkte-Marke auf ein Zwölfjahrestief.
Die Golfmonarchien erzielen aus dem Ölverkauf rund 80 Prozent ihrer Einnahmen. Nachdem Öl in den vergangenen zwei Jahren schon um 65 Prozent billiger geworden ist, gab der Preis seit Anfang des Jahres um weitere 20 Prozent auf unter 30 Dollar pro Barrel nach. Die am Samstag verkündete Umsetzung des Iran-Abkommens ermöglicht Teheran die Rückkehr auf den internationalen Ölmarkt - damit kommt noch mehr Öl auf den Weltmarkt.
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