Montag, 03. August 2015
Banken-Aktien am LimitAthens Börse rauscht in die Tiefe
Nach wochenlanger Zwangspause öffnet die griechische Börse wieder - aber gleich zu Beginn geht es mit ihr dramatisch bergab. Im Laufe des Vormittags erholen sich die Kurse kaum. Die Aktien der größten Banken verlieren jeweils 30 Prozent - der Maximalverlust.
Am ersten Tag nach ihrer fünfwöchigen Zwangspause geht es an der griechischen Börse kräftig abwärts. Der Athener Leitindex stürzt zur Eröffnung um knapp 23 Prozent ab und fällt auf ein Drei-Jahres-Tief von 615,12 Punkten - und damit so kräftig wie noch nie. Auch am späten Vormittag gibt sie noch rund 21 Prozent ab. Mit den deutlichen Verlusten summiert sich das Minus der Börse in den vergangenen 12 Monaten auf über 47 Prozent - damit ist Athen einer der schwächsten Handelsplätze weltweit.
Fast alle in dem Leitindex FTSE Athex enthaltenen 25 Einzelwerte geben zweistellig nach; manche erreichen das Tageslimit von 30 Prozent. Besonders die vier Banken-Titel erreichen alle dieses Limit. Der Bankenindex erlebt daraufhin einen Rekord-Kurssturz. "Die politische Unsicherheit ist so groß, dass es eine Weile benötigt, bis das Vertrauen der Anleger in griechische Vermögenswerte wieder hergestellt ist", sagt Gary Jenkins von LNG Capital.
Trotz des wiedereröffneten Handels gelten weiterhin Einschränkungen: Anleger, die ihr Geld bei griechischen Banken haben, werden bis aus Weiteres nur dann Aktien kaufen oder verkaufen können, wenn sie dafür Geldmittel aus dem Ausland bringen oder Bargeld anlegen, erklärte Botopoulos.
Schwacher Griechenland-ETF deutete Verluste bereits an
Der Präsident des Kapitalmarkt-Kommitees, Kostas Botopoulos, hatte zuvor bereits dem griechischen Fernsehensender Skai gesagt, dass er am ersten Handelstag mit erheblichen Verlusten rechne. "Die Börse (...) wird Druck bekommen. Das gilt auch für die Banken angesichts der Tatsache, dass sie rekapitalisiert werden sollen", sagte Botopoulos.
Die Börse hatte ab dem 29. Juni den Handel ausgesetzt, nachdem der griechische Premierminister Alexis Tsipras ein Referendum angekündigt hatte, in dem die Bevölkerung über die Bedingungen der Gläubiger für weitere Hilfszahlungen abstimmen sollte. Mit dieser Ankündigung setzten Turbulenzen an den weltweiten Aktienmärkten ein. Die Börse in Luxemburg setzte einige griechische Staats- und Unternehmensanleihen vom Handel aus.
Der Rückschlag um mehr als 20 Prozent kommt indes wenig überraschend. Auch wenn die Börse geschlossen war, konnten Anleger doch auf griechischen Aktien setzen, indem sie beispielsweise den in New York gelisteten Global X FTSE Greece 20 ETF handelten. Er bildet den griechischen Aktienmarkt ab und gab in den vergangenen fünf Wochen knapp 20 Prozent nach.
Quelle: n-tv.de , jga/rts/DJ/dpa
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen