Sonntag, 17. Juli 2016
Ankara beschwichtigt InvestorenTürkische Zentralbank steht mit Geld bereit
Drohen nach dem Putschversuch in der Türkei wirtschaftliche Turbulenzen? Die Zentralbank will alles tun, um das zu verhindern. Sie gibt ein eindeutiges Zeichen.
Die türkische Notenbank will alle notwendigen Schritte unternehmen, um die finanzielle Stabilität in der Türkei zu gewährleisten und zu einer Beruhigung der Anleger nach dem Putschversuch in der Nacht zum Samstag beitragen. Die türkische Wirtschaft läuft seit längerem nicht mehr so gut wie in früheren Jahren. Banken kämpfen mit faulen Krediten, weil Firmen Pleite gehen.
"Die Notenbank wird den Banken notwendige Liquidität ohne Begrenzung zur Verfügung stellen", heißt es auf der Webseite der Notenbank. Zudem werde man die Markt- und Preisbewegungen sehr genau beobachten.
Die Aussagen der Notenbank folgten auf einen Tweet des türkischen Finanzministers Mehmet Simsek, der die makroökonomischen Fundamentaldaten des Landes als stark bezeichnet hatte. Er wies zudem darauf hin, dass die Regierung in Absprache mit der Zentralbank des Landes und des Finanzministeriums alle erforderlichen Maßnahmen getroffen habe. Er kündigte außerdem eine Telefonkonferenz mit internationalen Investoren für Sonntag an.
"Unser Land normalisiert sich sehr schnell wieder nach dem Versuch der Machtübernahme", so Simsek in seinem Tweet. Investoren müssten sich nicht nicht sorgen . "Wir haben die Kontrolle. Kein Grund zur Sorge", schrieb er.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass der gescheiterte Putschversuch Börsianer in der neuen Woche verunsichern wird. "Die US-Renditen gehen runter, die türkische Lira gibt nach, der Goldpreis steigt - das ist eine Reaktion wie aus dem Lehrbuch", sagte Portfolio-Stratege Brian Jacobsen vom Vermögensverwalter Wells Fargo Funds Management.
"Ich glaube aber nicht, dass die Unruhen auf andere Länder überspringen werden." Die Reaktionen der Börsen am Golf, an denen Sonntags gehandelt wird, fielen gemischt aus: Während die Börsen in Saudi-Arabien und Dubai etwas anzogen, ging es in Kuwait und Katar leicht bergab.
Die türkische Regierung geht derzeit massiv gegen Teile des Militärs sowie der Justiz vor.
Quelle: n-tv.de , ddi/DJ
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen