Bürgerkrieg im JemenAmerikaner entsenden weitere Kriegsschiffe
Die Vereinigten Staaten bereiten sich auf eine Eskalation des Konflikts im Jemen vor. Wegen angeblicher Waffenlieferungen an die Rebellen übt Washington zudem scharfe Kritik an der iranischen Regierung: Deren Aufforderung zu Verhandlungen sei „ironisch“.
21.04.2015
Die Vereinigten Staaten haben zwei weitere Kriegsschiffe in Richtung Jemen entsandt. Der Flugzeugträger „USS Theodore Roosevelt“ und sein Begleitkreuzer, die „USS Normandy“, würden vom Golf ins Arabische Meer verlegt, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag mit. Die Marine erklärte, Ziel sei, „sicherzustellen, dass wichtige Schifffahrtsrouten in der Region offen und sicher bleiben“. In Regierungskreisen hieß es, die Anwesenheit der Kriegsschiffe eröffne zusätzliche Optionen für den Fall, dass sich die Lage im Jemen verschlechtere.
In den Gewässern vor dem Jemen kreuzen bereits sieben andere amerikanische Kriegsschiffe. Im Jemen herrscht derzeit Bürgerkrieg. Schiitische Milizen haben den von den Vereinigten Staaten unterstützten Präsidenten vertrieben. Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz versucht mit Luftangriffen, die Milizen zurückzudrängen. Iran hat die Angriffe verurteilt. Der Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums wies Berichte zurück, nach denen die neuen Kriegsschiffe die Aufgabe hätten, die Lieferung iranischer Waffen in den Jemen zu verhindern.
Iran fordert Friedensverhandlungen
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sprach sich in einem Gastbeitrag in der „New York Times“ für Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts aus. Der Sprecher der amerikanischen Regierung, Josh Earnest, sagte, es sei „ironisch“, dass Iran eine diplomatische Lösung fordere, zugleich aber Waffen an eine Konfliktpartei liefere. Die Vereinigten Staaten werfen Iran vor, die Houthi-Rebellen mit Waffen und Ausbildern zu unterstützen. Der Iran weist dies zurück.
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Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition macht den Abzug der Houthi-Rebellen zur Voraussetzung für eine Feuerpause. „Wir wollen alle ein baldiges Ende der militärischen Auseinandersetzung, aber es gibt zuträgliche Bedingungen für ein baldiges Ende der Auseinandersetzung“, sagte der saudiarabische UN-Botschafter Abdallah al-Muallimi am Montag nach einem Gespräch von Botschaftern der Mitgliedsländer des Golfkooperationsrats mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York. Die Bedingungen seien in der Resolution formuliert, die der UN-Sicherheitsrat vergangene Woche zum Jemen verabschiedet habe. Darin werden die Houthi-Rebellen zum Rückzug aus den von ihnen besetzten Gebieten aufgefordert. Außerdem belegte der UN-Sicherheitsrat sie mit einem Waffenembargo.
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