Einfuhr und VerkaufEU genehmigt 19 genveränderte Pflanzensorten
Die EU-Kommission erlaubt die Einfuhr von 19 gentechnisch veränderten Pflanzen und Früchten nach Europa. Es geht unter anderem um Mais, Sojabohnen, Raps und Baumwolle zur Verwendung in Lebens- und Futtermitteln.
24.04.2015
Die EU hat Einfuhr und Verkauf von weiteren 19 genveränderten Pflanzen von Herstellern aus den Vereinigten Staaten und Deutschland genehmigt, die größtenteils auch in Lebens- und Futtermitteln verwendet werden können. Die Zulassungsbeschlüsse insbesondere bei Soja- und Baumwollsorten gelten für zehn Jahre, erlauben aber nicht den Anbau in Europa, wie die EU-Kommission am Freitag mitteilte. Die Pflanzen stammen von den amerikanischen Konzernen Monsanto und Du Pont sowie von den deutschen Firmen Bayer und BASF.
Bei zehn genmanipulierten Sojabohnen- und Baumwollsorten erteilte Brüssel die Zulassung erstmals, in sieben Fällen ging es um die Erneuerung der Genehmigung bei Mais, Ölraps und Baumwolle. Zudem wurde die Einfuhrgenehmigung für zwei genveränderte Schnittblumensorten - in beiden Fällen Nelken - erteilt.
Die für den europäischen Markt zugelassenen Gen-Pflanzen hätten „ein vollständiges Zulassungsverfahren durchlaufen“, teilte die Kommission mit. Sie gälten als „sicher“. Bei der Abstimmung in den Gremien der Mitgliedstaaten habe es „weder für noch gegen die Zulassung eine qualifizierte Mehrheit“ gegeben. Bisher waren laut Kommission in der EU 58 genveränderte Pflanzen- und Futtermittel zugelassen, darunter insbesondere Mais, Baumwolle, Sojabohnen, Ölraps und Zuckerrüben.
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Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Zulassung weiterer Sorten. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker habe „keine Absicht, die EU den Bürgern näher zu bringen, stattdessen bewegt er sich auf Amerika und Monsanto zu“, sagte die EU-Nahrungsmittelexpertin der Organisation, Franziska Achterberg, in Brüssel.
Die EU-Kommission hatte diese Woche angekündigt, die Regeln für Gen-Pflanzen zu ändern und ähnlich wie beim Anbau die Möglichkeit nationaler Verbote bei EU-weit zugelassenen Sorten zu erlassen. Die Grünen kritisierten aber unter anderem, nach dem bisherigen Entwurf sei ein nationales Verbot nur sehr schwer rechtssicher zu formulieren. Der Vorschlag geht jetzt an den EU-Ministerrat und das Europaparlament, die ihn ändern und verabschieden oder ablehnen können.
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