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Dienstag, 21. April 2015

Schließlich hatte er sich hochkarätige Juristen der internationalen Wirtschaftskanzlei Bird & Bird als Berater gesucht. Fest steht, dassdie Betrügerei „ohne die Rechtsberatung nicht möglich gewesen wäre“, stellte auch der Richter fest. // Die große Anzahl an Beobachtern zeigt aber, dass Insolvenzverwalter und geschädigte Anleger schon ihre Messer wetzen. Sie sinnen auf Schadensersatz und, haben dafür die Anwaltskanzlei ins Visier genommen, die Schulte lange beraten hat. Mehr als 130 Millionen Euro fordern sie von Bird & Bird. Insbesondere drei ihrer Advokaten sollen Schulte das legale Mäntelchen verschafft haben, das er brauchte, um sein mutmaßliches Schneeballsystem am Laufen zu halten. Zwei von ihnen sind mittlerweile aus der Sozietät ausgestiegen - darunter Frank Moerchen, den die Anwälte der Zivilkläger in Anspielung auf die italienische Mafia als „Consigliere“ des Fondsbetreibers darstellen.

Die große Anzahl
an Beobachtern zeigt aber, dass Insolvenzverwalter
und geschädigte Anleger
schon ihre Messer wetzen. Sie sinnen auf
Schadensersatz und, haben dafür die Anwaltskanzlei
ins Visier genommen, die
Schulte lange beraten hat. Mehr als
130 Millionen Euro fordern sie von Bird
& Bird. Insbesondere drei ihrer Advokaten
sollen Schulte das legale Mäntelchen
verschafft haben, das er brauchte, um sein
mutmaßliches Schneeballsystem am Laufen
zu halten. Zwei von ihnen sind mittlerweile
aus der Sozietät ausgestiegen - darunter
Frank Moerchen, den die Anwälte
der Zivilkläger in Anspielung auf die italienische
Mafia als „Consigliere“ des Fondsbetreibers
darstellen.







arzt für Innere Medizin unter anderem als
Mitgründer des Biotech-Unternehmens
Evotec, das er 1999 an die Börse brachte.
J20Q6* übernahm- er das Bankhaus
bern, konzentrierte sich nach dessen Abwicklung
auf das Fondsgeschäft. Er hat
sich im Prozess immer wieder damit herauszureden
versucht, dass er sich der Unrechtmäßigkeit
seines Handelns nicht bewusst
gewesen sei. Schließlich hatte er
sich hochkarätige Juristen der internationalen
Wirtschaftskanzlei Bird & Bird als
Berater gesucht. Fest steht, dassdie Betrügerei
„ohne die Rechtsberatung nicht möglich
gewesen wäre“, stellte auch der Richter
fest. Nur: Schulte habe gewusst, dass
die aus den Fonds abgezogenen Gelder in
einer Weise verwendet werden, die nicht
durch die Vertragsgründlägen gedeckt waren.
Alles habe letztlich nur dem Zweck gedient,
„seinem Handeln einen legalen Anstrich
zu verleihen“.
So hart das Urteil erscheinen mag, das
Gericht machte auch Gründe geltend, die
strafmildernd wirkten. So hat Schulte als
Mediziner gesellschaftlich eine anerkann-
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te Rolle gespielt, er ist nicht vorbestraft.
Auch die lange Untersuchungshaft wurde
berücksichtigt. Schlüte sitzt dort seit Sept
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Da Schultes Verteidiger dem Gericht immer
wieder vorgewörfen hatten, voreingenommen
zu sein, wird erwartet, dass sie in
die Revision gehen werden. Das Ürteil ist
noch nicht rechtskräftig. Die große Anzahl
an Beobachtern zeigt aber, dass Insolvenzverwalter
und geschädigte Anleger
schon ihre Messer wetzen. Sie sinnen auf
Schadensersatz und, haben dafür die Anwaltskanzlei
ins Visier genommen, die
Schulte lange beraten hat. Mehr als
130 Millionen Euro fordern sie von Bird
& Bird. Insbesondere drei ihrer Advokaten
sollen Schulte das legale Mäntelchen
verschafft haben, das er brauchte, um sein
mutmaßliches Schneeballsystem am Laufen
zu halten. Zwei von ihnen sind mittlerweile
aus der Sozietät ausgestiegen - darunter
Frank Moerchen, den die Anwälte
der Zivilkläger in Anspielung auf die italienische
Mafia als „Consigliere“ des Fondsbetreibers
darstellen.
Foto dpa
Bird & Bird hat alle Anfragen zu den
Anschuldigungen knapp zurückgewiesen.
Die Verschwiegenheitspflicht macht es
-Anwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern
schwer, sich gegen Vorwürfe ehemaliger
Mandanten öffentlich zu verteidigen.
Auf 264 Seiten hat die ebenfalls namhafte
Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek
dargelegt, wie Moerchen und seine Kollegen
ihre Pflicht verletzt haben sollen.
Durch die „Bemäntelung von Untreuehandlungen“
seien die Advokaten zu Teilnehmern
an den Straftaten geworden.
Zu diesen Schlüssen kommen die Klägeranwälte
unter anderem durch die Auswertung
zahlreicher E-Mails. So habe
Schulte dem Anwaltsteam im hanseatischen
Jargon geschrieben: „Moin - wichtig
nur zur Info, nicht für Verwendung
oder Anlage zur Klage oder Weiterleitung.“
Worauf einer der Advokaten auf
„Allen antworten“ geklickt und geschrieben
habe: „Aber natürlich, das versteht
sich von selbst“ (Kommentar Seite 23.)
CARSTEN GERMIS
JOACHIM JAHN

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