Forderung an die RegierungKurden in der Türkei wollen Selbstverwaltung
Nachdem beim Aufstand in den vergangenen Wochen mehr als 200 Kurden getötet wurden, erneuern mehrere Gruppen ihre Forderung nach Autonomie. Doch Ankara gibt sich nicht verhandlungsbereit.
28.12.2015
Angesichts der Gewalt im Süden der Türkei haben sich kurdische Gruppen in dem Nato-Land für eine Selbstverwaltung ausgesprochen. Der Aufstand sei im Grundsatz ein Ruf nach mehr Eigenständigkeit auf lokaler Ebene, hieß es am Sonntag in der Abschlusserklärung eines zweitägigen Treffens kurdischer Organisationen in der Stadt Diyarbakir.
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Die Forderung nach Autonomie könnte die Spannungen zwischen den Kurden und der Regierung in Ankara weiter anheizen. PräsidentRecep Tayyip Erdogan hatte erst am Samstagabend erklärt, die Türkei werde die Gründung eines weiteren Staats innerhalb ihrer Grenzen nicht dulden.
Regierungschef sagt Treffen ab
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hatte zuvor ein Treffen mit der pro-kurdischen HDP-Partei abgesagt. Die Türkei befürchtet, dass der militärische Erfolg der Kurden im Nachbarland Syrien Separatismus auch unter den türkischen Kurden beflügeln könnte.
Mit ihrem militärischen Vorgehen im Südosten des Landes stößt die Regierung jedoch auch bei Gewerkschaften auf Kritik. Für Dienstag riefen sie als Protest gegen das Vorgehen des Militärs zu einem eintägigen Streik auf.
Mehr als 200 getötete Kurden
Allein in den vergangenen beiden Wochen starben mehr als 200 kurdische Aufständische. Auf Fernsehbildern waren Explosionen in der Stadt Cizre zu sehen. Dort kamen nach Militärangaben vom Sonntag bei einem Bombenangriff der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) drei Soldaten ums Leben.
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Die PKK, die auch in der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten als terroristische Organisation gilt, kämpft seit drei Jahrzehnten für mehr Autonomie. Ein zweijähriger Waffenstillstand endete im Juli.
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