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Montag, 4. Januar 2016

ein großes Aufwärtspotenzial für Rohstoffe und insbesondere Ölaktien da ist. 2016 werde als Erholungsjahr angesehen, allerdings nur ab der zweiten Jahreshälfte. „Damit arbeitet die Zeit weiter für die Investoren.“

RohstoffpreiseWie teuer wird das Öl?

Wie sich der Ölpreis entwickelt, ist für die Weltwirtschaft zentral. Die Prognosen auch renommierter Adressen liegen durchaus sehr weit auseinander.

© DPAErdölraffinerie bei Dhahran an der Ostküste Saudi-Arabiens: Vom wichtigsten Ölförderland der Welt hängt viel ab.
Wohin sich der Ölpreis entwickelt, ist eine der spannendsten Fragen, die sich die Anleger an den Finanzmärkten in diesem gerade beginnende Jahr stellen. Und eine, auf die sie sehr verschiedene Antworten geben bislang - sogar sehr prominente Marktteilnehmer. Die Ökonomen der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs halten beispielsweise für möglich, dass der Preis für ein Fass (159 Liter) der Ölsorte WTI sogar auf weniger als 20 Dollar fallen könnte.
„Bei einem milden Winter, einem langsameren Wachstum in den Schwellenländern und der potentiellen Aufhebung der Iran-Sanktionen könnten die Lagerbestände weiter steigen“, sagen sie voraus. Goldman Sachs ist als Bank im Ölhandel aktiv, hat mit Prognosen in diesem Bereich aber auch schon deutlich daneben gelegen. Im Jahr 2008 hielten die Ökonomen der Bank für möglich, dass der Ölpreis bis auf 200 Dollar je Fass steigt - passiert ist das jedoch nicht.
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Aus dem Hause Sanford C. Bernstein kommt nun noch einmal eine ungefähr genau gegenteilige Prognose: In der zweiten Hälfte dieses Jahres wird ihrer Ansicht nach eine Ölmarkt-Hausse beginnen, die mindestens 18 Monate dauert, schrieb Analyst Oswald Clint in einer Studie an diesem Montag. In diesem Jahr werde der Ölpreis darum im Schnitt auf 50 Dollar je Fass steigen, im kommenden dann sogar auf 70 Dollar - das wäre verglichen mit dem derzeitigen Niveau ein Anstieg um rund 100 Prozent.
Im Jahr 2017 sei außerdem damit zu rechnen, dass der Markt unterversorgt ist mit Öl. Clint begründet dies mit einer steigenden Nachfrage nach Öl einerseits und zugleich einer sinkenden Produktion außerhalb der in der Organisation Erdöl produzierender Länder (Opec) organisierten Mitglieder wie etwa den Vereinigten Staaten. Im Lauf des Jahres 2018 sei mit Notierungen von bis zu 80 Dollar je Barrel zu rechnen.
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Unter den Bernstein-Fachleuten gebe es die Überzeugung, dass trotz steigender Lagerbestände in der ersten Jahreshälfte insgesamt ein großes Aufwärtspotenzial für Rohstoffe und insbesondere Ölaktien da ist. 2016 werde als Erholungsjahr angesehen, allerdings nur ab der zweiten Jahreshälfte. „Damit arbeitet die Zeit weiter für die Investoren.“
Derzeit kostet ein Fass WTI-Öl mit 37 Dollar etwas so viel wie ein Fass der europäischen Ölsorte Brent. Im Jahr 2014 befanden sich beide Preise noch oberhalb von 100 Dollar. Die in der Organisation der Erdöl produzierenden Länder Opec organisierten Staaten fluten den Weltmarkt mit Öl, um Konkurrenten mit höheren Förderkosten zu ruinieren.

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