ArgentinienWeitere Einigung im Schuldenstreit
Im Rechtsstreit um alte Anleiheschulden hat Argentinien offenbar einen Kompromiss mit amerikanischen Hedgefonds gefunden.
29.02.2016
Nach jahrelangem Tauziehen hat Argentiniens Regierung den Schuldenstreit mit mehreren amerikanischen Hedgefonds beigelegt. Argentinien sei bereit, den Hedgefonds NML Capital, Aurelius und zwei anderen Fonds 4,65 Milliarden Dollar zu zahlen, teilte der in dem Streit eingesetzte Vermittler Daniel Pollack am Montag in New York mit. Das sind 75 Prozent der ursprünglich von den Fonds geforderten Summe.
Die Grundsatzeinigung war demnach am Sonntagabend erzielt worden. Laut Pollack geht der Streit damit in die „letzte Etappe“. Die Einigung müsse noch vom argentinischen Parlament abgesegnet werden.
Die beiden Fonds hatten nach der Staatspleite Ende 2001 argentinische Schuldscheine billig aufgekauft und verlangten den Nennwert derStaatsanleihen. Der amerikanische Bundesrichter Thomas Griesa entschied später, dass Argentinien erst den beiden Hedgefonds 1,3 Milliarden Dollar auszahlen müsse, ehe es die Forderungen weiterer privater Gläubiger begleichen darf.
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Die damalige linke Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner verweigerte die Zahlung der Summe. Anders als die klagenden Hedgefonds hatten mehr als 90 Prozent der Gläubiger Argentiniens in den Jahren 2005 und 2010 einem Schuldenschnitt zugestimmt und auf bis zu 70 Prozent des Gelds verzichtet.
Inzwischen ist in Argentinien eine konservative Regierung unter StaatschefMauricio Macri an der Macht. Sie lenkte in dem Schuldenstreit ein.
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Vor einigen Wochen hatte Argentinien schon der Zahlung vonzwei Milliarden Dollar an eine andere Gläubigergruppe sowie der Zahlung von 1,34 Milliarden Dollar an 50.000 italienische Anleiheninhaber zugestimmt. Ursprünglich hatte Argentinien insgesamt 6,5 Milliarden Dollar angeboten.
Die Kurse argentinischer Staatsanleihen stiegen deutlich. Der Kurs der 1996 begebenen und 2005 fälligen DM-Anleihe erreichte in Stuttgart 125 Prozent der Nominale, die 2008 fällige Anleihe aus dem Jahr 1998 wird zu 122,6 Prozent gehandelt. Diese Kurse hatte die Anleihe noch nicht einmal vor der Staatspleite erreicht.
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