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Freitag, 5. Oktober 2012

Griechenland-Krise Merkel reist nach Athen

Griechenland-Krise Merkel reist nach Athen

05.10.2012 ·  Erstmals seit dem Ausbruch der Griechenland-Krise vor drei Jahren reist die Kanzlerin nach Athen. Sie will sich dort am Dienstag mit Griechenlands Ministerpräsident treffen. In einem Interview sagte Samaras, die Lage seines Landes sei vergleichbar mit dem Ende der Weimarer Republik.
Angela Merkel reist am Dienstag für einen Tag nach Griechenland. In Athen werde sie unter anderem den griechischen Regierungschef Antonis Samaras treffen, kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin an. Das genaue Programm des Besuches stehe noch nicht fest.
Samaras hatte Ende August Deutschland besucht und Merkel damals nach Athen eingeladen. Der Regierungssprecher stellte die Reise als Routinebesuch dar, doch es ist Merkels erste Reise seit langem nach Griechenland. Seibert sagte, Deutschland und Griechenland seien enge Partner. „Da ist es normal, dass man einander auch besucht.“ Die Reise stehe aber selbstverständlich unter dem Eindruck der sehr schwierigen Situation des Landes.
Merkel hatte Griechenland zuletzt im Juli 2007 besucht - mehr als zwei Jahre vor dem Beginn der Eurokrise. In griechischen Medien und auf Plakaten wurde Angela Merkel seit dem Ausbruch der Krise  mehrfach in Kampfstiefeln und SS-Uniform mit Hakenkreuzbinde am Arm abgebildet. Wegen ihres Beharrens auf Sparauflagen im Gegenzug für Hilfen ist sie in Griechenland nicht sehr beliebt.
Griechenlands Ministerpräsident Samaras hat gerade erst in einem Zeitungsinterview vor dem Zerfall der griechischen Gesellschaft gewarnt, falls die Reformen scheitern oder keine neuen Hilfskredite mehr fließen würden: „Die griechische Demokratie steht vor ihrer vielleicht größten Herausforderung“, sagte der konservative Regierungschef dem „Handelsblatt“ (Freitag). Der Zusammenhalt sei durch die „steigende Arbeitslosigkeit gefährdet, so wie es gegen Ende der Weimarer Republik in Deutschland war“. Eine große Gefahr sei dabei der Aufstieg radikaler politischer Kräfte. Das Geld für die laufenden Ausgaben des Staates reiche noch bis Ende November, betonte Samaras. „Dann ist die Kasse leer.“
Seit Wochen herrscht Unklarheit über die finanzielle Zukunft Griechenlands. Die griechische Wirtschaft steckt seit Jahren tief in der Rezession. Derzeit prüft die „Troika“ der internationalen Geldgeber die Fortschritte Griechenlands bei den Reformen. Von ihrem Bericht, der in diesem Monat vorgelegt werden soll, ist die Auszahlung der nächsten Notkredite abhängig.
Quelle: FAZ.net / dpa-afx

 http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/griechenland/griechenland-krise-merkel-reist-nach-athen-11914701.html

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