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Dienstag, 31. Mai 2016

Der Steuertipp Von Urteilen profitieren Viele Steuerpflichtige klagen beim Bundesfinanzhof um ihr Recht. Doch auch andere Steuerzahler können Einspruch einlegen, wenn sie sich in einer vergleichbaren Situation wie die Klagenden befinden - und im besten Fall Geld vom Fiskus zurückbekommen. 31.05.2016

© DPA
Im Steuerrecht sind viele Fragen umstritten. Allein beim Bundesfinanzhof sind annähernd 2000 Streitfälle noch nicht entschieden. Die Verfahren betreffen zwar zunächst nur den klagenden Steuerpflichtigen. Allerdings können auch andere Steuerzahler davon profitieren, wenn sie sich in einer vergleichbaren Situation befinden. Sie können Einspruch einlegen. Werden die Verfahren zu Lasten des Fiskus entschieden, können sie dann wie der Klagende selbst Steuern zurückbekommen.
Der Bundesfinanzhof bietet auf seiner Internetseite eine Übersicht der anhängigen Verfahren an, in der auch nach Stichworten gesucht werden kann. Derzeit werden zum Beispiel Streitfälle behandelt, die sich mit dem Arbeitszimmer (Az VI R 86/13), mit Fahrtkosten (Az VI R 2/15, VI R 49/14 und VI R4/15) oder Alleinerziehenden befassen (Az. III R 62/13). Verhandelt wird auch über das Schulgeld an Fachhochschulen (Az. X R32/15), Gerichtskosten bei Scheidungen (Az. VI R 86/14), die hohen Nachzahlungszinsen (Az. I R 77/15) und Verluste aus verfallenen Zertifikaten (Az. VIII R37/15).
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Mit dem Einspruch können Steuerpflichtige ein Ruhen des eigenen Einspruchsverfahrens beantragen. Der eigene Einspruch muss nicht weiter begründet werden - der Hinweis auf das Verfahren unter Angabe des Aktenzeichens genügt. Das Finanzamt entscheidet dann so lange nicht über den Einspruch, bis der Bundesfinanzhof geurteilt hat. Bei einem positiven Urteil wird das Finanzamt den Steuerbescheid ändern. Ein eigenes Gerichtsverfahren und die Prozesskosten können sich Steuerpflichtige so sparen.
Trotz Ruhen des Einspruchsverfahrens sind aber etwaige Steuernachzahlungen zu begleichen. Um das zu verhindern, kann die Aussetzung der Vollziehung bis zum Urteil beantragt werden. Doch Vorsicht: Geht das anhängige Verfahren zu Ungunsten des Steuerpflichtigen aus, müssen zusätzlich zur Steuernachzahlung auch Aussetzungszinsen von sechs Prozent jährlich gezahlt werden. Manche anhängige Verfahren berücksichtigt das Finanzamt automatisch im Steuerbescheid durch einen Vorläufigkeitsvermerk. In solchen Streitfragen muss kein Einspruch eingelegt werden.

Most PDVSA bonds are written under New York law and the company has considerable US assets, such as its refinery Citgo. All this means that a PDVSA default would likely result in legal action and the pursuit of claims against assets in the same way that some hedge fund creditors went after Argentina.

Venezuela faces severe economic, social and political instability as the policies of late president Hugo Chávez continue to unravel, leading to fears that the country could be set for a default that is hard-hitting even by Latin American standards, as Brian Caplen writes.
Venezuela has larger oil reserves than Saudi Arabia but its citizens currently face food and electricity shortages, inflation of 500%, rising unemployment of 17% and one of the worst crime rates in the world. 
Even so there are those Chavistas – supporters of late president Hugo Chávez’s so-called Bolivarian Revolution – who claim this is all the result of imperial forces wishing to bring the country down and who reject any kind of conventional economic policies. 
Other analysts describe Venezuela’s problems as an extreme form of 'the oil curse' that allows easy spending when prices are high but also results in a failure to diversify the economy and undermines its productive capacity through unfavourable policies. 
Either way, Venezuela is in big trouble and its economy is likely to shrink by 8% this year. Money is being printed to fund a budget deficit of 17% – hence the high inflation – and the central bank recently sold $1.7bn of gold reserves to repay debts. 
While Venezuela’s total debt-to-GDP ratio is not sky high – about 64% of GDP – there are still fears of a default and speculation that any restructuring could be messier than Argentina’s. 
For a start, a substantial portion of Venezuelan debt is held by the state-owned oil company PDVSA and these bonds do not contain collective action clauses that would typically allow a restructuring to go ahead with 75% creditor approval. Unlike Republic of Venezuela bonds, PDVSA bonds do not have grace periods for principle repayment, meaning that a credit event occurs any time a principal payment is missed. Most PDVSA bonds are written under New York law and the company has considerable US assets, such as its refinery Citgo. All this means that a PDVSA default would likely result in legal action and the pursuit of claims against assets in the same way that some hedge fund creditors went after Argentina. 
Of the total Venezuelan debt of $140bn, some $49.5bn is held by PDVSA and a further $26bn is in the form of Chinese loans repaid in barrels of oil. Venezuelan officials say they have reached agreement with China to extend the loans, but how this would all work out in extremis is another unknown factor. 
Meanwhile, the political as well as the economic and social situation in Venezuela remain unstable. A very ugly 'Argentina mark 2' cannot be ruled out and the failure to put the country on a long-term sound footing is the real Chavez legacy.
Brian Caplen is the editor of The Banker.

CDU: die SPD stellt alle Bürger unter generellen Generalverdacht......


das sieht doch ziemlich nach Ersatzbemessungsgrundlage aus.....aber 62.000 € Cash ist für meine Carpevigopläne nicht verkehrt....


Montag, 30. Mai 2016

Doch das größte Problem für die Deutsche Bank sind extrem großen Mengen an Derivaten. In der Spitze hatte die Deutsche Bank in der Vergangenheit ein Volumen von 64 Billionen Dollar in der Bilanz. Diese Summe kann man kaum noch erfassen, doch ich versuche es trotzdem: 64 Billionen Dollar entspricht der 16fachen Wirtschaftsleistung Deutschlands in einem Jahr.

Deutsche Bank: Risiken kaum noch beherrschbar

 
Liebe Leser,
der Absturz der US-Bank Lehman Brothers ist Ihnen sicherlich noch in Erinnerung. Im September 2008 war dies der Auslöser für die weltweite Finanzkrise. Doch jetzt steht uns vielleicht noch ein viel schlimmerer Moment bevor. Denn wenn eine Bank ins Wanken gerät, die sogar dreimal größer ist als Lehman Brothers können Sie sich die massiven Folgen auf das weltweite Finanzsystem sehr gut vorstellen.
Dabei rede ich nicht von einer exotischen Bank in einem weit entfernten Land. Ich rede vom größten deutschen Finanzinstitut: Der Deutschen Bank. In den vergangenen Monaten habe ich regelmäßig auf die Entwicklung der Deutschen Bank geschaut und bin zu zum Teil dramatischen Ergebnissen gekommen.
Das Institut steht nicht nur operativ extrem schlecht da. So wurde für 2015 immerhin ein Verlust von 6,8 Mrd. Euro ausgewiesen. Auch das Ansehen hat zuletzt weiter gelitten. So hat erst vor wenigen Tagen die US-Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank weiter gesenkt. Der einstige Star unter den deutschen Finanzinstituten ist nur noch ein Schatten früherer Tage.

Milliardenverlust und massive Strafzahlungen belasten Deutsche Bank

Hinzu kommen die zahlreichen Skandale die mittlerweile schon zu Milliardenstrafen bei der Deutschen Bank geführt haben. So hat es zuletzt erst wieder eine extrem heftige Strafzahlung in Höhe von 450 Mio. Euro für Verschiebungen beim Aktienhandel gegeben.
Doch das größte Problem für die Deutsche Bank sind extrem großen Mengen an Derivaten. In der Spitze hatte die Deutsche Bank in der Vergangenheit ein Volumen von 64 Billionen Dollar in der Bilanz. Diese Summe kann man kaum noch erfassen, doch ich versuche es trotzdem: 64 Billionen Dollar entspricht der 16fachen Wirtschaftsleistung Deutschlands in einem Jahr.
Wenn nur Teile von diesen Derivaten platzen, ist die Gefahr für die Gesamtbilanz der Deutschen Bank verheerend. Die Investoren haben der Deutschen Bank schon lange das Vertrauen entzogen. Im Januar dieses Jahres erreichte die Aktie neues Rekordtief und auch bis jetzt hält sich die Aktie nur knapp darüber. Im Endeffekt scheint das Urteil über die Deutsche Bank an den Börsen schon besprochen zu sein.
Für mich ist schon seit der Finanzkrise 2008 und 2009 klar: Bank Aktien gehören nicht ins Depot. In den Bilanzen der internationalen Großbanken zu der auch die Deutsche Bank sind komplett undurchschaubare Risiken versteckt, die selbst für Experten nicht erkennbar sind.
Aber im Endeffekt reicht es nicht, solche Aktien nicht im Depot zu haben. Die Auswirkungen von Schieflagen bei großen Finanzinstituten gehen noch weiter, denn Pleiten einzelner Großbanken haben ganz klar das Potenzial für eine Schieflage des gesamten Finanzsystems – denken Sie nur an Lehman Brothers 2008.
Herzlichst Ihr
Günter Hannich
© VNR AG, alle Rechte vorbehalten.

Das steckt hinter dem plötzlichen Ölpreis-Anstieg Die Opec streitet, Saudi-Arabien und der Iran fördern – eigentlich müsste der Ölpreis fallen. Tatsächlich überspringt er die wichtige 50-Dollar-Marke. Aber ein Ereignis könnte den Anstieg stoppen.

Einmal in der Woche schaut die Finanzwelt auf Cushing, eine Kleinstadt im Süden der USA – 8400 Einwohner, ein Gefängnis, ein paar Bauernhöfe. Dort befindet sich, umgeben von Feldern und Weideland, das wichtigste Öllager des Landes. Die Pegelstände in den Silos, die immer mittwochs veröffentlicht werden, sind entscheidend für die globalen Rohstoffpreise: Je höher die Reserven in Cushing, desto höher das weltweite Angebot – so lautet das Kalkül der Investoren. Bis Anfang Mai füllten sich die Tanks, bis sie fast überliefen. Nun deutet sich eine Wende an: Erstmals gingen die Lagerbestände wieder zurück.
Am Donnerstag – dem Tag nach der Meldung aus der Kleinstadt – hat der Ölpreis daher eine zentrale Marke übersprungen: Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete erstmals seit sieben Monaten wieder mehr als 50 Dollar. Das ist ein neuer Höhepunkt des Aufwärtstrends, der im Januar begann. Um 80 Prozent ging es seither nach oben.
Zuvor waren die Preise stark eingebrochen. Wegen des weltweiten Überangebots gingen sie in den vergangenen beiden Jahren zeitweise um drei Viertel zurück. Im Januar fielen sie bis auf unter 30 Dollar und damit den tiefsten Stand seit 2003.

Heizöl so teuer wie seit November 2015 nicht mehr

Deutsche Verbraucher trifft die Trendwende spürbar. 100 Liter Heizöl kosten jetzt wieder deutlich mehr als 50 Euro – der höchste Stand seit November vergangenen Jahres. Selbst für viele Experten kommt die neue Hausse überraschend. Schließlich hatte sich das Ölkartell Opec im April nicht auf eine Beschränkung der Fördermenge einigen können. Insbesondere Saudi-Arabien und der Iran wollten ihre Quoten nicht einfrieren, sondern fördern wie bisher oder sogar noch mehr. Zuletzt hatte das saudische Königshaus sogar den eigenen Ölminister gefeuert, weil der sich gegen eine Ausweitung der Ölproduktion ausgesprochen haben soll.
Aber genau das plant der saudische stellvertretende Kronprinz Mohammed Bin Salman, um den Konkurrenten Iran ökonomisch kleinzuhalten und gleichzeitig die eigene Stärke zu demonstrieren. Im kommenden Jahr will die Herrscherfamilie in Riad den Ölkonzern Saudi Aramco an die Börse bringen – da soll die Leistungsfähigkeit durch hohe Quoten unterstrichen werden.
Für viele Analysten war der Streit innerhalb der Opec eigentlich ein Zeichen dafür, dass die globale Ölflut bestehen und die Preise niedrig bleiben würden. Die Marke von 50 Dollar sollte frühestens Anfang des kommenden Jahres erreicht werden. Das lässt sich an den Prognosen der Analysten ablesen, die der Datenanbieter Bloomberg gesammelt hat.
Noch verdutzter sind die Händler an den Terminmärkten. Diese hatten 50 Dollar nicht vor dem Jahr 2020 erwartet. Jetzt ist der Preis schneller gestiegen – vor allem, weil die Amerikaner Bohrtürme schließen und weniger Öl produzieren.

Lagerbestände stärker verringert als berechnet

Analysten hat die Dynamik überrascht. Eine Reihe von Daten hat die Energiemärkte durchgeschüttelt. So haben sich die amerikanischen Lagerbestände in der vergangenen Woche um 4,2 Millionen auf 537,1 Millionen Barrel verringert. Hier hatten die Experten lediglich mit einem Rückgang von 2,5 Millionen Barrel gerechnet. Es war der zweite stärkere Einbruch, nachdem die Pegelstände zuvor monatelang gestiegen waren. Einige Händler sehen darin eine Trendwende.
Die lange Zeit niedrigen Ölpreise zwangen viele Unternehmen dazu, Bohrungen mit hohen Förderkosten zu stoppen. Betroffen waren hiervon vor allem US-Firmen, die das Öl mithilfe des technisch aufwendigen Fracking-Verfahrens aus Schiefergestein herauslösen.
Ablesen lässt sich das an der Zahl der Bohrtürme. Die war in der vergangenen Woche mit 404 Förderanlagen auf den tiefsten Stand seit Beginn des amerikanischen Ölbooms 1865 gefallen. Die USA hatten zwischen 2009 und 2015 ihre Produktion mehr als verdoppelt. Zeitweise holten die Amerikaner genauso viel aus dem Boden wie Saudi-Arabien. Doch inzwischen ist die Förderung wieder deutlich zurückgegangen. Statt knapp zehn Millionen Barrel werden nur noch gut neun Millionen täglich produziert.
Aber nicht allein die Amerikaner sind für die Preisrally verantwortlich. Begünstigt wurde sie auch von Produktionsausfällen in Nigeria, Venezuela und den Waldbrandgebieten Kanadas. Die Experten von Goldman Sachs sagten für Mai sogar einen Angebotsengpass voraus.
Doch viele Experten trauen dem Preisanstieg nicht über den Weg. "Die Rally wird nicht anhalten, denn die Preise werden ein Niveau erreichen, das US-Schieferöl in den Markt zurückbringt", sagt Jonathan Barratt, Chefanleger des Vermögensverwalters Ayers Alliance.
Ein erster Härtetest steht den Energiemärkten bereits in der kommenden Woche bevor. Am Donnerstag treffen sich die Ölminister der Opec-Staaten in Wien zu ihrer regulären Sommersitzung. Experten rechnen insbesondere wegen des Machtkampfs zwischen Saudi-Arabien und dem Iran nicht damit, dass sich das Kartell auf feste Förderquoten verständigt. Das könnte den Preisen einen Schlag versetzen.

GELD PRIVATE BANKING28.05.16Was superreiche Anleger wollen – und was sie fürchtenIn Zeiten von Minizinsen ist nicht nur der normale Sparer verunsichert. Auch reiche Bankkunden wissen nicht, wohin mit ihrem Geld. Eine Umfrage zeigt, wie sie reagieren – und was ihnen Angst macht.

GELD 

PRIVATE BANKING

28.05.16

Was superreiche Anleger wollen – und was sie fürchten

In Zeiten von Minizinsen ist nicht nur der normale Sparer verunsichert. Auch reiche Bankkunden wissen nicht, wohin mit ihrem Geld. Eine Umfrage zeigt, wie sie reagieren – und was ihnen Angst macht.
Von Korrespondent für Wirtschafts-
und Finanzthemen in Frankfurt
Karsten Seibel

Selbst eine halbe Million Euro können als Eintrittsgeld in das elitäre Private Banking zu wenig sein. Das erfuhren in den vergangenen Wochen Kunden der Schweizer Großbank Credit Suisse. Ihnen wurde per Brief mitgeteilt, sie hätten keinen Anspruch mehr auf einen persönlichen Berater.
Man wolle sich auf "äußerst vermögende und sehr vermögende Kunden konzentrieren", so die Bank in einer offiziellen Erklärung. Mit diesen Worten schlossen sich für viele Menschen die Türen zu den noblen Etagen der Kreditinstitute. Sie rechtfertigen den eingeschränkten Service mit hohen gesetzlichen Auflagen und steigenden Kosten. Verständnis dürfen sie dafür bei ihren Kunden nicht erwarten.
Aber wollen reiche Kunden überhaupt noch einen persönlichen Berater? Reicht nicht auch Onlinebanking? Wie legen sie ihr Geld an, wovor haben sie Angst? Eine Untersuchung der Johannes-Kepler-Universität im österreichischen Linz offenbart das Verhalten von vermögenden Menschen und den Umgang mit ihnen.
Knapp 400 Private-Banking-Kunden unterschiedlicher Institute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden repräsentativ ausgewählt und befragt. Auftraggeber der zum vierten Mal erstellten Studie war die Liechtensteiner LGT Bank. Die Ergebnisse, die der "Welt am Sonntag" vorab vorliegen, räumen mit fünf Missverständnissen auf.

1. Reiche wollen besondere Produkte

Gerne wird behauptet, dass Menschen mit großen Vermögen auch in Niedrigzinszeiten sehr viel bessere Anlagemöglichkeiten hätten. Ihnen stünden lohnendere Finanzprodukte zur Verfügung als das schnöde und schlecht verzinste Tagesgeldkonto. Die Umfrage zeigt: Es mag sie geben, doch die Vermögenden haben wenig Interesse an solchen oft komplizierten Anlagealternativen. Gut ein Drittel ihres liquiden Vermögens hält auch diese Bevölkerungsgruppe in bar – Tendenz steigend.
Die Österreicher stören sich am wenigsten daran, dass es auf dem Konto nur noch Minizinsen gibt. Bei Kunden aus dem Nachbarland liegen 42 Prozent des Geldes einfach so herum, in der Schweiz sind es 32 Prozent, in Deutschland 30 Prozent. Dem Motto "Hauptsache, das Geld ist noch da" folgen länderübergreifend besonders gerne Frauen. Sie halten einen deutlich höheren Anteil als Männer "cash": 42 Prozent gegenüber 34 Prozent. Vielleicht müssen die Banken noch mehr einfache Produkte anbieten.

2. Kunden bewundern ihren Berater

Wer bislang glaubte, alle Menschen gingen zu einem Bankberater, weil sie Rat erwarten, der irrt. Ein bedeutender Teil der Kunden sieht in seinem Gegenüber keinesfalls einen Experten. Zwar stimmte etwas mehr als die Hälfte der Befragten der Aussage zu, der Kundenberater wisse "viel mehr als ich" über Anlagethemen. Im Umkehrschluss heißt dies allerdings, dass knapp die Hälfte dies anders sieht und unterstellt, der Kundenberater sei in Anlagedingen auch nicht bewanderter als sie.
Bei der Frage nach dem eigenen Kenntnisstand gaben sich deutsche Kunden besonders selbstbewusst: 55 Prozent attestierten sich "ein fundiertes Anlagewissen". Österreicher und Schweizer äußerten sich deutlich kleinlauter. Ein Grund für das geringe Ansehen der Fachkräfte zeigt ein Abgleich von Anspruch und Wirklichkeit. Der Anspruch der meisten Kunden ist laut Umfrage, dass sie dank der Beratung eine bessere Anlagerendite erzielen.
Erfüllt wird das in den Augen der Kunden aber nur selten. Bei der Erwartung, diskret, transparent und nachvollziehbar beraten zu werden, liegen Anspruch und Wirklichkeit näher zusammen. Doch zum Verdruss der Banken legen Kunden darauf weniger Wert als auf ein Renditeplus. Womöglich hilft es, den Kunden in Zukunft sehr viel deutlicher zu sagen, was eine Bank kann – und vor allem was nicht.

3. Onlinebanking ist etwas für junge Kunden

Vermögende Kunden werden noch viele Jahre großen Wert auf das elitäre Ambiente in der Bank und die persönliche Beratung legen – allein schon deshalb, weil viele dieser Kunden bereits älter sind. Auch das ist offenbar ein von den Banken gerne angeführtes Missverständnis, um sich mit der Digitalisierung in der Vermögensverwaltung noch etwas Zeit lassen zu können.
Die Umfrage zeigt, dass genauso wie in der gesamten Gesellschaft auch unter den Private-Banking-Kunden in der Tat eher die jüngere Generation neue Technologien nutzt. Doch die Lücke wird kleiner. Selbst unter den über70-Jährigen kann sich mittlerweile jeder Vierte "gut vorstellen, Finanzgeschäfte und Anlagetransaktionen mit meiner Bank vor allem online zu tätigen".
Der direkte persönliche Kontakt verliert auch in dieser Generation an Bedeutung. Immerhin jeder Fünfte kann sich vorstellen, von seinem Kundenberater "vor allem online beraten zu werden". Eine stärkere Aufgeschlossenheit der Banken gegenüber den oft kundenfreundlichen Lösungen neuer, digitaler Spieler im Finanztechnologiebereich erscheint geboten.

4. Deutsche Anleger sind besonders pessimistisch

Soll niemand mehr sagen, deutsche Kunden ließen sich besonders leicht von Unruhen an den Kapitalmärkten verunsichern. Im Vergleich zu den wohlhabenden Menschen in den Nachbarländern sind sie ein Ausbund an Optimismus. Das zeigt sich in der Studie gleich an zwei Stellen: Während in der Schweiz und Österreich kaum jemand von steigenden Zinsen in diesem Jahr ausgeht – lediglich zehn und sieben Prozent –, können sich dies in Deutschland 21 Prozent der Befragten vorstellen.
Steigende Zinsen würden eine anspringende Konjunktur in Europa voraussetzen. Doch auch wenn es anders kommt, lassen sich die Deutschen schwerlich bei ihrer Geldanlage verunsichern. Nur 16 Prozent gaben an, dass sie wegen der tiefen Zinsen und den schwankenden Kursen an den Börsen nicht mehr wüssten, wie sie ihr Geld anlegen sollen. In Österreich behaupteten dies 33 Prozent, in der Schweiz sogar 40 Prozent. Das sollte die deutschen Banken freuen, zeugt es doch von einer vergleichsweise hohen Anlagelust ihrer Kunden.

5. Banken drängen einem ständig ein Gespräch auf

Am Ende noch ein Missverständnis, das vor allem auf Kundenseite besteht: Bankmitarbeiter wollen immer etwas verkaufen und suchen zu diesem Zweck immer wieder Kontakt per Telefon, Brief oder E-Mail – ob man nun will oder nicht. Das ist ein immer wieder zu hörender Vorwurf in Richtung Banken. Doch zumindest im Geschäft mit Private-Banking-Kunden stimmt dies offenbar nicht.
Der überwiegende Teil der Befragten gab zu, nicht ihre Bank kontaktiere sie, sondern umgekehrt. Wobei es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt: 52 Prozent der Männer gaben an, von sich aus den Kontakt zum Berater zu suchen, aber nur 28 Prozent der Frauen. So oder so kommen Kunden und Berater innerhalb eines Jahres im Durchschnitt 17-mal zusammen: In Deutschland sind dies sieben Kontakte am Telefon, fünf per E-Mail und fünf bei persönlichen Treffen. Sind Banken vielleicht doch keine reinen Verkaufsmaschinen?