Die Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS hätten am Montag vor einem Kommittee des Europa-Parlaments zum «Panama Papers»-Skandal aussagen sollen. Das taten sie aber nicht. Sie riskieren dabei etwas.
Ein Untersuchungsausschuss des EU-Parlaments beleuchtet die Hintergründe der sogenannten «Panama Papers» und hat zu diesem Zweck Vertreter der Credit Suisse (CS) und der UBS nach Brüssel zitiert. Die Grossbanken sollten über ihre Rolle als Vermittlerinnen von Offshore-Firmen und -Konstrukten Auskunft geben.
Doch weder die CS noch die UBS wollen vor dem Aussschuss aussagen. Der Nachrichtenagentur «Bloomberg» sagte ein CS-Sprecher, die Position der Bank zu den Panama Papers sei allgemein bekannt. Ein UBS-Sprecher sagte, die Bank habe sich beim Vorsitzenden des Ausschusses entschuldigen lassen.
Panama Papers wie LuxLeaks
Die UBS habe bereits Fragen zu den Panama Papers beantwortet, welche der Aussschuss im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der sogenannten LuxLeaks gestellt hatte. Die LuxLeaks legten offen, wie internationale Unternehmen mittels Steuerdeals nach Luxemburg gelockt worden sind.
Der Ausschuss war vergangenen Woche in Luxemburg und hatte sich mit Banken, Anwaltskanzleien und Beratungsfirmen getroffen, die in die LuxLeaks verwickelt waren. In lokalen Medien war die Rede davon gewesen, dass die luxemburgische Regierung Druck auf einen Teilnehmer ausgeübt zu haben, den Ausschuss nicht zu treffen.
Im EU-Parlaments-Ausschuss wird die Abwesenheit von UBS und CS als Gesprächsverweigerung gedeutet. Mitglieder des Ausschusses sollen gemäss «Bloomberg» die EU-Kommission aufgerufen haben, den beiden Banken das Lobbying in Brüssel fortan zu verbieten.