Kampf gegen die StaatspleiteArgentinien appelliert an Gericht
Argentinien appelliert an den amerikanischen Richter, dass Urteil auszusetzen. Das Land hofft, Zeit für Verhandlungen zu gewinnen und die Pleite zu vermeiden.
Argentinien hofft im Kampf gegen eine drohende Staatspleite auf die Unterstützung des amerikanischen Richters, der das Urteil gegen den Staat gesprochen hatte. Das Wirtschaftsministerium reichte am Montag einen Antrag beim Bezirksgericht in Manhattan ein, in dem es um Aussetzung des Urteils bittet (Hier der Text des Appells). Griesa hatte mehreren Fonds das Recht zugestanden, nicht auf Ansprüche gegen Argentinien verzichten zu müssen.
Sollte Griesa das Urteil nicht aussetzen, wäre es Argentinien untersagt, die am 30. Juni fälligen Zinsen einer bis 2033 laufenden Anleihe auszuzahlen, so lange es nicht die etwa 1,3 Milliarden Dollar begleicht, die es den Fonds schuldet. Beides gleichzeitig kann sich das Land aber nach Angaben des Wirtschaftsministeriums nicht leisten. Man könne nicht die einen Gläubiger auszahlen und andere nicht. Eine Gesamtauszahlung aber würde mehr als die Hälfte der Reserven des Landes fordern.
Nach Angaben des Nationalen Statistikamts rutschte die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas im ersten Quartal in die Rezession. Die Wirtschaft schrumpfte demnach um 0,8 Prozent, nachdem sie bereits in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres um 0,5 Prozent nachgegeben hatte.
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Die Investoren hatten sich dagegen gewehrt, sich an Schuldenschnitten nach der Pleite 2002 zu beteiligen. Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner hatte sie daraufhin als „Geierfonds“ bezeichnet und zunächst Verhandlungen abgelehnt, inzwischen sich aber doch dazu bereit erklärt. Das ließ am Montag Hoffnungen auf eine Abwendung der drohenden Staatspleite aufkommen und beflügelte die Finanzmärkte Argentiniens.
An der Aktienbörse in Buenos Aires stieg der argentinische Leitindex Merval um mehr als 8 Prozent. Die Kurse der Anleihen legten im außerbörslichen Handel um mehr als fünf Prozent zu. Der argentinische Peso verteuerte sich zum Dollar um mehr als sechs Prozent.
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