Euro-Krise Asmussen schlägt Griechenland Schuldenkauf mit Krediten vor
Griechenland solle Anleihen mit geliehenem Geld
zurückkaufen, meint der EZB-Experte. Weil diese deutlich unter Wert
gehandelt werden, könnten so die Schulden sinken.
© Timur Emek/dapd
Asmussen begründete seinen Vorschlag damit, dass griechische Schuldtitel derzeit auf den Finanzmärkten weit unter ihrem Nominalwert gehandelt werden. Würde die griechische Regierung diese Titel nun zurückkaufen, müsste sie für Anleihen im Nominalwert von 100 Euro einen deutlich niedrigeren Kurswert von beispielsweise 50 oder 70 Euro bezahlen. Die Schuldenquote würde dadurch spürbar sinken.
Derzeit zeichne sich ab, "dass die griechische Staatsverschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 deutlich über jenen 120 Prozent liegen wird, die bisher angepeilt sind", sagte Asmussen. "Daher muss man sich Elemente überlegen, um sich diesem Zielwert zu nähern." Dazu könnte ein Schuldenrückkauf gehören. Darüber hinaus gebe es eine Reihe weiterer Instrumente.
Wer soll das Geld leihen?
Woher das Geld für den Schuldenrückkauf kommen soll, sagte Asmussen nicht. "Ganz klar: Die EZB kann einen solchen Schuldenrückkauf nicht durchführen, das wäre Sache des griechischen Staates", sagte er. Nach Einschätzung der Zeitung bliebe wohl nur der bisherige Euro-Schutzschirm EFSF, über den Griechenland bereits Hilfen in zweistelliger Milliardenhöhe erhalten hat. Dadurch würde aber das Haftungsrisiko weiter steigen.
Asmussen betonte, dass ein Schuldenrückkauf nicht gleichbedeutend mit einem Schuldenschnitt sei. Die privaten Gläubiger Griechenlands haben bereits auf die Rückzahlung von etwa 100 Milliarden Euro verzichtet. Weil jedoch die Wirtschaft stärker einbricht als erwartet, steigt die Schuldenquote trotzdem massiv an.
Social-Media Dienste aktivieren
[Datenschutz]
Mehr zum Thema
Über 70 % werden die wohl nicht mehr kaufen...
AntwortenLöschenAber immerhin, ist ja schon was!!!