TroikaVerhandlungen in Athen ziehen sich hin
06.10.2012, 16:22 Uhr
Die
Verhandlungen in Griechenland werden wohl noch bis zu zwei Wochen
dauern. Damit wird es keine Einigung bis zum Eurogruppen-Treffen am
Montag geben. In einigen Punkten konnten jedoch Fortschritte erzielt
werden.
Athen/Helsinki/FrankfurtGriechenland
wird sich Regierungskreisen zufolge bis zum Treffen der Finanzminister
der Eurozone am Montag nicht mit seinen Geldgebern auf
Milliardeneinsparungen einigen. Ein hochrangiger Vertreter des
Finanzministeriums in Athen sagte am Samstag, von einer Übereinkunft sei
nicht auszugehen - eher sei damit zu rechnen, dass die Verhandlungen
noch weitere zwei Wochen dauern würden. Die Gespräche machten aber nach
Darstellung Griechenlands wie auch der Geldgeber Fortschritte.
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen lehnte die jüngste Bitte des
griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras nach finanziellen
Erleichterungen allerdings ab.
Der Vertreter des Finanzministeriums sagte nach einer Verhandlungsrunde in der griechischen Hauptstadt, die Regierung in Athen wolle die Eurogruppen-Minister bei deren Beratungen in Luxemburg überzeugen, in einer Erklärung offiziell zu bekunden, dass Fortschritte erzielt worden seien. Die Troika aus Europäischer Zentralbank, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds dringt auf Kürzungen von fast zwölf Milliarden Euro. Die griechische Regierung will ihren Bürgern aber noch höhere Gehalts- und Rentenkürzungen ersparen, nachdem fünf Jahre Rezession die Arbeitslosigkeit auf Rekordhöhen getrieben und die Haushaltseinkommen empfindlich verringert haben.
Wie von Griechenland, so wurde die Entwicklung der
Troika-Verhandlungen auch von EU und IWF positiv dargestellt. Diese
seien vorangekommen, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn dem finnischen
Sender YLE. IWF-Chefin Christine Lagarde sagte während eines
Aufenthalts in Riad, Gespräche des Währungsfonds mit Griechenland über
den Fiskalteil des Programms "seien sehr gut und produktiv" verlaufen.
Finanzminister Yannis Stournaras hatte vor wenigen Tagen angegeben, bis Mitte Oktober mit dem entscheidenden Bericht für die Freigabe der nächsten Hilfsgelder zu rechnen. Ursprünglich sollte der Bericht, der die Basis für die Entscheidung über die Freigabe von 31 Milliarden Euro aus dem Hilfspaket ist, im September vorgelegt werden.
Asmussen warnte, die dringend benötigte nächste Tranche aus dem zweiten Hilfspaket sei "kein Selbstläufer". Er lehnte eine Verlängerung der Laufzeiten für griechische Anleihen oder Zinssenkungen in der "Bild am Sonntag" ab. Beide Maßnahmen wären eine Form von Schuldenerlass und damit eine direkte Finanzierung des griechischen Staates, sagte Asmussen laut Vorabbericht.
Finanzminister Yannis Stournaras hatte vor wenigen Tagen angegeben, bis Mitte Oktober mit dem entscheidenden Bericht für die Freigabe der nächsten Hilfsgelder zu rechnen. Ursprünglich sollte der Bericht, der die Basis für die Entscheidung über die Freigabe von 31 Milliarden Euro aus dem Hilfspaket ist, im September vorgelegt werden.
Asmussen warnte, die dringend benötigte nächste Tranche aus dem zweiten Hilfspaket sei "kein Selbstläufer". Er lehnte eine Verlängerung der Laufzeiten für griechische Anleihen oder Zinssenkungen in der "Bild am Sonntag" ab. Beide Maßnahmen wären eine Form von Schuldenerlass und damit eine direkte Finanzierung des griechischen Staates, sagte Asmussen laut Vorabbericht.
Ohne die nächste Hilfstranche droht dem Land langfristig die
Pleite und der Austritt aus der Euro-Zone. Experten gehen jedoch davon
aus, dass die Regierung in Athen auf jeden Fall Geld erhalten wird, um
eine weitere Destabilisierung des Währungsraums zu verhindern. Am
Dienstag reist Merkel zu Gesprächen mit Samaras nach Athen.
EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure warnte, die Wirtschaft der Euro-Zone werde bis zu einer vollständigen Gesundung noch Jahre benötigen. Allerdings werde sie aus der Krise gestärkt hervorgehen, sagte er der slowenischen Zeitung "Delo".
EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure warnte, die Wirtschaft der Euro-Zone werde bis zu einer vollständigen Gesundung noch Jahre benötigen. Allerdings werde sie aus der Krise gestärkt hervorgehen, sagte er der slowenischen Zeitung "Delo".
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