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Samstag, 6. Oktober 2012

"Wir können weder die Laufzeiten für griechische Anleihen verlängern noch die Zinsen senken", sagte Asmussen der "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. Beide Maßnahmen wären eine Form von Schuldenerlass und damit eine direkte Finanzierung des griechischen Staates. "Das aber ist der EZB rechtlich nicht erlaubt."

HilfszahlungenEZB kann Griechenland finanziell nicht entlasten

Die nächste Hilfszahlung für Griechenland steht möglicherweise auf der Kippe. EZB-Direktor Asmussen sieht keine Möglichkeit, den Wunsch des griechischen Ministerpräsidenten nach finanziellen Erleichterungen zu erfüllen.

EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen. Quelle: Reuters
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen. Quelle: Reuters
 
Berlin/AthenEZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen hat die jüngste Bitte des griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras nach finanziellen Erleichterungen abgeschmettert. "Wir können weder die Laufzeiten für griechische Anleihen verlängern noch die Zinsen senken", sagte Asmussen der "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. Beide Maßnahmen wären eine Form von Schuldenerlass und damit eine direkte Finanzierung des griechischen Staates. "Das aber ist der EZB rechtlich nicht erlaubt."


Stippvisite in Athen Merkel besucht Samaras

Kaum hat der griechische Ministerpräsident eingeladen, fliegt die Kanzlerin nach Athen.
Stippvisite in Athen: Merkel besucht griechischen Ministerpräsidenten
Mit Blick auf die von Athen dringend benötigte nächste Tranche über 31,5 Milliarden Euro aus dem zweiten Hilfspaket sagte Asmussen, die Freigabe sei "kein Selbstläufer". Seine klare Präferenz sei zwar, dass Griechenland in der Euro-Zone bleibe. "Aber der Schlüssel dafür liegt in Athen", fügte der frühere Staatssekretär von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hinzu. "Die Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Tranche an Griechenland ist, dass das Haushaltsloch für 2013/2014 geschlossen wird und umfangreiche Strukturreformen durchgeführt werden."

Antonis Samaras „Die griechische Demokratie steht vor ihrer größten Herausforderung“

Er findet dramatische Worte: Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras vergleicht die Situation seines Landes mit der Weimarer Republik und warnt vor den Auswirkungen der Arbeitslosigkeit für die Demokratie.
Antonis Samaras: „Die griechische Demokratie steht vor ihrer größten Herausforderung“
Mit eindringlichen Worten hatte Samaras zuvor im "Handelsblatt"-Interview Bundeskanzlerin Angela Merkel um ein weiteres Entgegenkommen gebeten. Zudem rief er die Europäischen Zentralbank auf, die Zinsen der griechischen Staatsanleihen in ihrem Portfolio zu senken oder die Laufzeit der Bonds zu verlängern.
Die griechische Regierung verhandelt seit Wochen mit der Troika aus Internationalem Währungsfonds (IWF), Europäischer Zentralbank (EZB) und EU-Kommission über zusätzliche Einsparungen. Eine Einigung ist die entscheidende Voraussetzung, dass die nächste Tranche an Hilfsgeldern freigegeben wird. Am Dienstag reist Merkel zu Gesprächen mit Samaras nach Athen.
 

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