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Dienstag, 30. Dezember 2014

Rosneft kauft sich in Ecuador ein

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Rosneft kauft sich in Ecuador ein

Russland wird schon bald in Ecuador nach Öl bohren. Das vereinbarten der ecuadorianische Minister für strategische Ressourcen, Rafael Poveda, und der Lateinamerika-Repräsentant von Rosneft, Michail Grafinin, nach Medienberichten in der vergangenen Woche. Gemäß einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) soll der russische Staatskonzern helfen, die Erdölvorkommen des Landes zu fördern. Gespräche über die Kooperation hatte es schon auf dem Treffen der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) Anfang Dezember in Quito gegeben.
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Regenwald in Ecuador: Ein Teil der Ölvorkommen des Landes liegt unter einer der artenreichsten Waldregionen der Welt. (Foto: Bärbel Henneberger)
Diese politische Allianz ist aus zwei Gründen besonders umstritten: Das südamerikanische Land geht mit der Vereinbarung eine strategische Partnerschaft mit dem von den USA und der EU sanktionierten Russland ein. Ecuador ist Teil der Staatengruppe Bolivarianische Allianz für die Völker unseres Amerika (Alba), die sich politisch als Alternative zur von den USA dominierten "westlichen" Handelspolitik versteht. Die USA drohen immer wieder damit, auch Sanktionen gegen Mitgliedsländer von Alba zu verhängen, so erst kurz vor Weihnachten gegenüber Venezuela. Auch mit dem venezolanischen Erdölkonzern PDVSA vereinbarte Rosneft im November einen Öldeal.
Aus umweltpolitischer Sicht bestätigt die Kooperation die Vermutungen, dass die Ölvorkommen des Landes nun sehr bald schonungslos ausgebeutet werden. In der Kritik stehen dabei besonders die geplanten Bohrungen im Yasuní-Nationalpark. Ob russische Firmen sich auch hier beteiligen werden, ist der Vereinbarung nicht zu entnehmen. Die erste Fördergenehmigung für das Schutzgebiet im Amazonasbecken erteilte die ecuadorianische Regierung im vergangenen Mai. Dagegen protestieren Umweltschützer und Politiker seit Monaten, im Oktober hatten sie auch geklagt. Anfang Dezember war es zwischen Deutschland und Ecuador zu einem Eklat gekommen: Einer Delegation des Bundestags-Umweltausschusses, die vor allem mit Kritikern der Ölförderung sprechen wollte, war die Einreise verweigert worden. Inzwischen brach die Regierung in Quito die gesamte Umweltschutz-Kooperation mit Deutschland ab.
Derzeit werden in Ecuador schon 25 Millionen Tonnen Erdöl pro Jahr gefördert. Die Förderreichweite beträgt noch etwa 25 Jahre.
klimaretter.info/sg 


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