RusslandNotenbank stemmt sich vergeblich gegen Rubelsturz
Der Rubel verliert weiter an Wert. Auch geldpolitische Maßnahmen der russischen Notenbank, um den Kurs der Währung zu stützen, fruchteten bisher nicht.
03.12.2014
Das erste Abwehrgefecht der russischen Notenbank gegen den Verfall des Rubels ist an den Devisenmärkten verpufft. Zwar verkauften die Währungshüter mit Wirkung zum 2. Dezember Devisen im Wert von 700 Millionen Dollar, wie am Mittwoch aus Daten auf der Internetseite der Zentralbank hervorging. Doch der Absturz der russischen Währung geht ungebrochen weiter. Mit 54,87 Rubel mussten am Mittwoch soviel für einen Dollar gezahlt werden wie nie zuvor. Ein Euro kostete im Handelsverlauf bis zu 67,89 Rubel, und damit fast 50 Prozent mehr als noch Ende Juni.
Neben den westlichen Sanktionen hat vor allem der starke Rückgang der Ölpreise in den vergangenen Monaten dem Rubel stark zugesetzt. Die Regierung bestreitet einen Großteil ihrer Einnahmen mit Rohölexporten. Seit der Entscheidung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) in der vergangenen Woche, ihre Fördermenge unverändert zu lassen, hat sich der Abwärtstrend der Währung noch einmal stark beschleunigt.
Bereits im November hatte die russischen Zentralbank ihre täglichen Kontrollen des Rubelkurses aufgegeben und die schwer angeschlagene Währung frei handeln lassen. Stattdessen wollte die Notenbank auf den Devisenmärkten intervenieren, wenn es nötig sei. Die Notenbank zählt mit Reserven von über 400 Milliarden Dollar zu den reichsten Devisenbesitzern der Welt. Experten schätzen allerdings, dass die Zentralbank bei unregelmäßigen Interventionen 5 bis 10 Milliarden Dollar aufwenden muss, um einen spürbaren Effekt zu erzielen.
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