Devisen-PrognoseGoldman Sachs: Ein Euro bald weniger wert als ein Dollar
Weil die Zinsen in Amerika steigen, in Europa aber eher weiter sinken, erwartet die Investmentbank Goldman Sachs, dass der Euro-Kurs sinkt. Und hat einen Tipp für deutsche Anleger.
21.11.2015
© RAINER WOHLFAHRTJörg Kukies ist einer der beiden Deutschland-Chefs der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs.
Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs sagt voraus, dass der Außenwert des Euro in den kommenden Monaten unter einen Dollar fällt. „Schon zum Jahresende erwarten wir, dass die sogenannte Parität erreicht wird – ein Euro also genau einen Dollar kostet“, sagte Jörg Kukies, Co-Deutschlandchef des Geldhauses gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „In den ersten Monaten des Jahres 2016 könnte der Wechselkurs des Euros zum Dollar gar auf 0,95 Dollar fallen.“
Diese Entwicklung ist demnach die Folge der konträren Geldpolitik der Notenbanken in Amerika und Europa. Derzeit deutet viel darauf hin, dass die amerikanische Federal Reserve die Zinsen bald anhebt während die EZB sie weiter senkt. „Wenn die Zinsen in Amerika und Europa sich so unterschiedlich entwickeln, verliert der Euro im Vergleich zum Dollar“, erklärte Kukies.
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Der Banker rechnet damit, dass Fed-Präsidentin Jannet Yellen im Dezember „den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht und im nächsten Jahr um zusätzlich einen Prozentpunkt anheben wird“. Für Europa dagegen rechne er mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik: „Noch mehr Anleihekäufe, Zinsen noch tiefer unter null.“
Für den Sparer in Deutschland bedeute das: Die Geldanlage wird noch schwieriger. Der Goldman-Sachs-Chef rät, Bundesanleihen zu verkaufen, und dafür auf deutsche Aktien zu setzen: „Europäischen Aktien trauen wir im Schnitt ein Kursplus von fünf Prozent zu, in Amerika dagegen wird die Kursrallye erst einmal an ihr Ende kommen.“
Das vollständige Interview mit Jörg Kukies lesen Sie in der neuen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung oder ab 20 Uhr in unserem E-Paper.
Goldman Sachs ist mit seiner USD Prognose in bisher stringent, die Parität wurde schon erstmals im frühen Sommer 2015 prognostiziert. Interessant sind dagegen die Währungsprognosen anderer Banken, die deutlich vom aktuellen Wechselkurs beeinflußt werden. Steht der Dollar schwach zum Euro fällt auch die Prognose für den Dollar ungünstiger aus und vice versa, wie auf https://www.dollarkonto.com/dollarkurs-entwicklung-prognose.html#dollarkurs-long-term-forecast schön herausgearbeitet wurde.
AntwortenLöschenInteressant: Commerzbank Research sieht die US Leitzinserhöhung im USD/EUR Kurs aktuell bereits eingepreist….