«Swissleaks»
Venezuelas Milliarden in der Schweiz
Während der ehemalige venezolanische Präsident Hugo Chávez Sozialismus propagierte und eine Welle der Enteignungen lostrat, hortete seine Regierung 12 Mrd. $ auf Privatkonten in der Schweiz.
tjb. São Paulo
Während der ehemalige venezolanische Präsident Hugo Chávez Sozialismus propagierte und eine Welle der Enteignungen lostrat, hortete seine Regierung 12 Mrd. $ auf Privatkonten in der Schweiz. Dies geht aus den an die Öffentlichkeit gelangten Daten der HSBC hervor. Im Zeitraum zwischen 2005 und 2007 verfügte der venezolanische Staat demnach über vier Konten, die auf das nationale Schatzamt sowie auf den Banco del Tesoro liefen. Letzterer ist eine kommerzielle Bank, die 2005 von Chávez gegründet wurde.
Laut den Recherchen des Portals armando.info , das die journalistische Auswertung der venezolanischen Kundendaten vornimmt, flossen zwei Monate nach der Gründung des Banco del Tesoro 9,5 Mrd. $ auf ein HSBC-Privatkonto in der Schweiz. Fünf Monate später folgte eine zweite Tranche von 2,2 Mrd. $. Der damalige Präsident des Banco del Tesoro, Rodolfo Marco Torres, amtet heute als Vizeminister für Wirtschaft in der Regierung Maduro. Der damalige Chef des Schatzamtes, Alejandro Andrade Cedeño, hatte ebenfalls verschiedene Posten in der Regierung. Heute gehört der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Cedeño zur wohlhabenden Schicht. Cedeño wie Torres haben sich noch nicht zu den Enthüllungen geäussert.
Für Gespräche sorgt «Swissleaks» auch in Paraguay. Allem Anschein nach soll der amtierende Präsident Horacio Cartes ebenfalls zu den Kontoinhabern bei HSBC gehört haben. Seine beiden Konten liefen auf die Namen seines Vaters sowie seiner ältesten Tochter. Cartes stand in der Vergangenheit bereits im Fokus von Untersuchungen wegen Geldwäsche und Betrugs.
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