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Donnerstag, 26. Juli 2012

Euro legt zu: EZB-Chef Draghi verspricht Rettung um jeden Preis

Euro legt zu: EZB-Chef Draghi verspricht Rettung um jeden Preis

Die Euro-Retter sind bereit, alles zu tun, um eine weitere Krisenverschärfung und eine mögliche Gefährdung des Währungsraums zu verhindern. Entsprechende Signale gab EZB-Chef Draghi. Die Märkte reagierten prompt.
 
Mario Draghi. Quelle: dapd
Mario Draghi. Quelle: dapd
London/FrankfurtDer Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat weitere Unterstützung für die Krisenstaaten der Eurozone signalisiert. „Die EZB wird alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten“, sagte Draghi bei einer Rede in London am Donnerstag. Im Rahmen des geldpolitischen Mandats sei die Notenbank bereit, alles Nötige zu tun. „Und glauben Sie mir - es wird ausreichen.“ Darüber hinaus sagte Draghi, der Transmissionskanal für die Wirkung der Geldpolitik sei durch das hohe Zinsniveau bei den Staatsanleihen der Krisenländer gestört. Das ist eine Formulierung, mit der die EZB bereits früher Eingriffe am Anleihemarkt begründet hatte

Der Euro vollzog daraufhin nach schwacher Tendenz die Wende ins Plus. Die Gemeinschaftswährung legte zum Dollar 0,2 Prozent zu und notierte bei 1,2184 nahe am Tageshoch. Zuvor war der Euro zeitweise auf 1,2118 abgerutscht. Auch zum Yen rückte der Euro 0,2 Prozent vor und notierte bei 95,19 Yen je Euro.

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Der Franken war zum Euro unverändert bei 1,2010. Die Schweizer Währung stieg zuletzt zum Dollar um 0,2 Prozent auf 98,59 Rappen je Dollar. Der Yen war zum Dollar wenig verändert bei 78,13.
Dass die Euro-Retter inzwischen zu allem bereit sind, um eine weitere Eskalation zu verhindern, zeigen auch Überlegungen, über die die "Süddeutschen Zeitung" berichtet. Demnach denken die Länder der Währungszone konkret über den Kauf spanischer Staatsanleihen mit Mitteln aus dem Euro-Rettungsschirm EFSF nach. Durch die Intervention auf dem sogenannten Sekundärmarkt solle die Nachfrage nach den Schuldscheinen angekurbelt und so die drückende Zinslast des Landes gesenkt werden. "Die Instrumente stehen jedenfalls zur Verfügung", sagte ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur dapd.



Die Zeitung zitierte einen anderen Kenner der Materie aus EU-Kreisen mit den Worten: "Wir hoffen, dass wir die Märkte nun beruhigen können." Zwar sei das spanische Bankenproblem noch nicht gelöst, "aber wir sind dabei, dies zu tun". Aufseiten der Eurogruppe gab man sich auf dapd-Anfrage zugeknöpft. Dort hieß es zu den Spekulationen lediglich "kein Kommentar".
Die Reserviertheit verwundert nicht, geht es bei dem bislang noch nie genutzten Instrument doch um unangekündigte, also praktisch "geheime" Anleihenkäufe, um die Märkte auszutricksen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) höchstselbst hatte den ebenfalls gebeutelten italienischen Staat bereits Anfang Juli ermutigt, die bestehenden Instrumente zu nutzen und zu testen - und zwar "ohne das im Einzelnen vorher anzukündigen". Im Ernstfall könnte der Rettungsschirm EFSF dann binnen Tagen eingreifen.

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