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Montag, 10. August 2015

Moskau warnt vor Angriffen in Syrien USA verlegen Kampfjets in die Türkei Bisher haben die USA vom türkischen Stützpunkt Incirlik aus Drohnen gegen den IS eingesetzt. Nun kommen Kampfflugzeuge und Hunderte Soldaten hinzu. Russland sieht die Luftschläge in Syrien mit Argwohn.

POLITIK
Die F-16 wurden von Italien in die Türkei verlegt.
Die F-16 wurden von Italien in die Türkei verlegt.(Foto: REUTERS)

Moskau warnt vor Angriffen in SyrienUSA verlegen Kampfjets in die Türkei

Bisher haben die USA vom türkischen Stützpunkt Incirlik aus Drohnen gegen den IS eingesetzt. Nun kommen Kampfflugzeuge und Hunderte Soldaten hinzu. Russland sieht die Luftschläge in Syrien mit Argwohn.
Erstmals seit dem Beginn des von den USA angeführten Lufteinsatzes gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben die USA Kampfflugzeuge auf den türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik entsandt. Sechs F-16-Kampfjets seien auf dem Stützpunkt stationiert worden, teilte die US-Vertretung bei der Nato bei Twitter mit.
Von türkischer Seite wurde die Stationierung bestätigt. Die Kampfjets seien von Aviano in Italien in die Türkei verlegt worden, hieß es. Die türkische Nachrichtenagentur Dogan meldete zudem, auch 300 US-Soldaten seien auf den Stützpunkt Incirlik verlegt worden. Bisher hatten die USA von der Türkei ausDrohnen nach Syrien geschickt.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow warnte die USA allerdings mit Nachdruck vor Luftschlägen in Syrien. Ohne Bodentruppen könnten sich die Angreifer im Ziel irren und statt "Regierungsobjekten" versehentlich Hochzeitsfeiern und Schulbusse bombardieren, sagte er dem russischen Fernsehen. In Afghanistan sei dies den USA wiederholt passiert. Lawrow sprach sich erneut für Syrien-Verhandlungen aus.

Abkommen geschlossen

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Die USA und die Türkei hatten im Juli ein Abkommen über die Nutzung von Incirlik durch die US-Armee geschlossen. Die USA fliegen seit dem vergangenen Sommer gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak und in Syrien. Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die moderate Opposition gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Der seit vier Jahren andauernde syrische Bürgerkrieg hatte den Aufstieg der extremistischen IS-Miliz begünstigt, die mittlerweile große Gebiete in Syrien und im Irak kontrolliert.
Die USA hatten den Nato-Verbündeten Türkei seit langem gedrängt, sich am Kampf gegen den IS zu beteiligen, worauf Ankara bislang ausweichend reagierte. Diese Haltung änderte sich nach einem tödlichen Anschlag mit 32 Toten in der Türkei, für den die türkische Regierung den IS verantwortlich machte. Die Türkei flog daraufhin einige Luftangriffe gegen den IS in Syrien. Allerdings wurden weit mehr Angriffe auf Stellungen der kurdischen PKK im Nordirak geflogen. Zudem wurde der Friedensprozess mit der Organisation beendet.

PKK warnt vor Schaden für Koalition

Nach Ansicht der PKK droht der Anti-IS-Koalition das Aus, falls die Türkei ihre Luftangriffe gegen die Organisation weiterführen sollte. "Wir kämpfen alle an der gleichen Front gegen den IS", sagte der operative PKK-Führer Cemil Bayik der ARD bei einem Treffen im nordirakischen Kandil-Gebirge.
"Wenn die US-geführte Koalition sich jetzt aber entscheidet, auf der Seite der Türkei gegen die Kurden zu stehen, dann wird das auch eine Niederlage für die Koalition sein." Immerhin sei die PKK der wichtigste Unterstützer der syrischen Kurden im Kampf gegen den IS gewesen und habe entscheidend dazu beigetragen, diesen in Syrien zurückzudrängen. "Wenn die Vereinigten Staaten jetzt wegschauen, wenn PKK-Einheiten schwere Schläge erleiden - wie kann da der Kampf gegen den IS noch erfolgreich sein?", fragte Bayik.
Zugleich bestritt der PKK-Mitbegründer Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, wonach im Nordirak bislang 390 Mitglieder der kurdischen Arbeiterpartei durch türkische Luftangriffe getötet und rund 400 weitere verletzt worden seien. Insgesamt seien nur sieben PKK-Kämpfer ums Leben gekommen und neun verletzt worden, sagte Bayik. Allerdings sei die Zahl der getöteten Zivilisten erheblich. Zur Gesamtzahl der Opfer machte er keine Angaben.
Quelle: n-tv.de , mli/AFP/dpa

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