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Sonntag, 24. September 2017

"Klare Botschaft" an Pjöngjang USA schicken Bomber Richtung Nordkorea

"Klare Botschaft" an PjöngjangUSA schicken Bomber Richtung Nordkorea

Verbal lassen die USA und Nordkorea derzeit die Fetzen fliegen. Nun folgt ein Zeichen militärischer Stärke: US-Bomber fliegen durch den internationalen Luftraum östlich von Nordkorea. Pjöngjang hält derweil einen Angriff auf die USA für unvermeidlich.
Im Konflikt um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm haben die USA mehrere B-1B-Bomber aus Guam und Kampfjets in den internationalen Luftraum östlich von Nordkorea geschickt. Es sei das erste Mal in diesem Jahrhundert, dass amerikanische Kampfflugzeuge oder Bomber so weit nördlich der entmilitarisierten Zone vor der nordkoreanischen Küste geflogen seien, teilte das Pentagon mit. Das unterstreiche, wie ernst die USA das "verwegene Verhalten" Pjöngjangs nähmen.
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"Die Mission ist eine Demonstration amerikanischer Entschlossenheit und eine klare Botschaft, dass der Präsident (Donald Trump) viele militärische Optionen hat, jeder Bedrohung zu begegnen", hieß es weiter. "Wir sind bereit, die volle Bandbreite militärischer Fähigkeiten zu benutzen, um unser Heimatland und unsere Verbündeten zu schützen."
Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho erklärte derweil in New York, die USA sollten "lieber zweimal nachdenken", bevor sie Pjöngjang mit militärischen Mitteln provozierten. Nach der Rede Trumps vor den Vereinten Nationen hält Ri einen Raketenangriff seines Landes auf die USA für unausweichlich. Der "Besuch unserer Raketen im gesamten US-Festland ist unvermeidlich geworden", sagte Ri in der UN-Generaldebatte. Nordkorea werde "erbarmungslose, präventive Schritte" ergreifen, wenn die USA versuchten, das Hauptquartier in Pjöngjang oder das Militär Nordkoreas zu "köpfen".
In seiner Ansprache konterte Ri die harte Rhetorik Trumps mit ähnlich scharfen Tönen. Trump sei ein "Geisteskranker voller Größenwahn und Selbstgefälligkeit", sagte er. "Niemand außer Trump selbst ist auf einer selbstmörderischen Mission", der damit Trumps Angriff auf Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un zitierte. Nordkorea befinde sich auf dem Weg zu einer Nuklearmacht und handle dabei auch "verantwortlich", sagte Ri. Trump mangele es an "grundlegendem Allgemeinwissen", dem die Konsequenzen seiner Worte möglicherweise nicht bewusst seien. Falls unschuldige Amerikaner im Konflikt beider Länder verletzt werden sollten, sei Trump dafür "total verantwortlich".
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Der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA über die Raketen- und Nukleartests von Pjöngjang hatte sich erst am Freitag weiter zugespitzt. Als Reaktion auf kriegerische Töne von Trump vor den Vereinten Nationen erklärte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un: "Ich werde den geisteskranken, dementen US-Greis gewiss und auf jeden Fall mit Feuer bändigen." Zudem drohte das Regime mit dem Test einer Wasserstoffbombe über dem Pazifik.
Trump nannte Kim daraufhin einen "Irren". "Nordkoreas Kim Jong Un, der offensichtlich ein Irrer ist, dem es nichts ausmacht, sein Volk auszuhungern oder zu töten, wird auf die Probe gestellt werden wie nie zuvor", twitterte Trump.

Erdstöße wohl kein Atomtest

Derweil schürten Erdstöße in Nordkorea die Sorge vor einem neuerlichen Atombombentest des Landes. Erdbebenwarten im Ausland registrierten ein Beben der Stärke 3,4 im Bereich des nordkoreanischen Testgeländes. Frühere Atomtests des isolierten Landes waren durch solche seismischen Messungen bekannt geworden. Nach eingehender Prüfung hielten viele Experten einen neuen Atomtest jedoch für eher unwahrscheinlich. Die chinesische Erdbebenwarte hatte allerdings die Vermutung geäußert, dass eine "mutmaßliche Explosion" die Erschütterungen auslöste.


Südkoreas Wetterbehörde sprach dagegen von einem "natürlichen" Beben. Ein künstliches Beben durch die Zündung einer Bombe hielt es für weitgehend ausgeschlossen. Auch die in Wien ansässige internationale Organisation zur Überwachung des Atomwaffentestverbots (CTBTO) ging nicht von einem neuen Bombentest aus. Die "wahrscheinlichste Hypothese" sei, dass es sich um ein Nachbeben handle, das mit dem massiven Atombombentest vom 3. September zu tun habe, sagte CTBTO-Chef Lassina Zerbo.
Nordkorea hatte Anfang des Monats seinen bislang stärksten Atomwaffentest abgehalten - nach eigenen Angaben durch die Zündung einer Wasserstoffbombe. Pjöngjangs sechster Atomwaffentest sowie eine Reihe weiterer Raketentests sorgten bei der internationalen Staatengemeinschaft für große Unruhe. Als Reaktion verhängte der UN-Sicherheitsrat vor knapp zwei Wochen weitere Strafmaßnahmen gegen das Land. Ihnen schlossen sich auch Nordkoreas Verbündete China und Russland an.
Quelle: n-tv.de , mli/dpa/AFP

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