Januar und FebruarGriechen heben Rekordsumme ab
Während des heftigen Streits der griechischen Regierung mit ihren Kreditgebern haben Griechenlands Bankkunden ihr Geld von den Konten geholt – in enormen Mengen.
27.03.2015
Während der heftigen Diskussionen um Griechenlands Geld-Nachschub und Reformen im Februar haben griechische Bürger Milliarden von ihren Konten abgehoben. Neue Zahlen der griechischen Nationalbank zeigen, dass die Bankeinlagen von Haushalten und Unternehmen im Februar um 7,6 Milliarden Euro auf 140,5 Milliarden Euro geschrumpft sind.
Seit Jahresbeginn summieren sich die Abhebungen auf 20,4 Milliarden Euro. Das ist mehr als in den Hochzeiten der Griechenlandkrise im Mai und Juni 2012 und noch mehr, als im Februar befürchtet worden war.
Im Februar hatte die neue griechische Regierung lange mit den Kreditgebern über eine Verlängerung des Hilfsprogramms diskutiert. Heftig waren die Auseinandersetzungen darüber, ob die Regierung im Gegenzug ihre Wirtschaft reformiert.
Der Geldabfluss setzte die Regierung unter Druck, denn für die Banken sind solche Situationen gefährlich. Sie haben das Geld weiterverliehen, das ihre Kunden auf die Konten eingezahlt hatten. Wenn die Griechen zu viel Geld auf einmal abheben, können die Banken kippen. Würden die Banken dagegen kein Geld mehr auszahlen, entstünde erst richtige Panik.
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Erleichterung kam dagegen von der Europäischen Zentralbank, die zwar den Banken verbat, griechische Staatsanleihen als Kredit-Sicherheiten bei der Notenbank zu hinterlegen, aber immer neue Notkredite für die griechischen Banken genehmigte. Zudem bekam Griechenland automatische Kredite im Rahmen des Zahlungsverkehrs-Programms „Target II“. Diese Kredite waren nach Berechnung des Ifo-Instituts im Januar und Februar um rund 40 Milliarden Euro auf 91 Milliarden Euro gewachsen.
Am Donnerstagabend hat neue die Regierung erstmals seit ihrem Amtsantritt mit der Schweiz über Schwarzgeld bei Schweizer Banken gesprochen.
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