Gerüchte um Deutsche Bank AG und Bremer Landesbank machen Sorgen
Besonders schwach notierten jedoch die Bankaktien in Europa. So fiel der Kurs der Commerzbank AG, obwohl am Freitag um 5,6 Prozent erholt, unter 6 € und der der Deutschen Bank AG auf unter 12 €, was ein neues 15-Jahres-Tief bedeutet. Es gibt schon besorgte Stimmen (auch des IWF), dass die Deutsche Bank AG ein zweiter Lehman Brothers Fall werden könnte, was dann auch den Euro sprengt.
Die Bremer Landesbank kam wegen Schiffs- und Container-Krediten in Schwierigkeiten. 400 Mio. € mussten deswegen schon abgeschrieben werden. Es is jetzt die Frage, ob mehrere Banken in Europa eine Kapitalspritze benötigen, um gerettet zu werden. Besonders stark rumort es bei italienischen Banken. Dabei ist noch keinesfalls klar, ob Großbritannien in eine Rezession gleitet und welche Folgen dies für die europäische Wirtschaft hätte. Auch ist nicht bekannt, welchen Zoll-Status Großbritannien dann bekommen wird.
Der italienische Primier Renzi warnt vor der Gefahr eines Bankenruns in Italien
Die größte Angst gibt es aber vor einem Banken-Run in Italien, wovon jüngst der italienische Primier Matteo Renzi warnte. Er forderte daher von Brüssel 40 Mrd. € als Soforthilfe, um einen Banken Run zu vermeiden. Nach der italienischen Verfassung müsse das Geld der Sparer geschützt werden. 4 italienische Regional-Banken kamen in Schwierigkeiten. Die Bevölkerung sträubte sich gegen die Bail-in-Klausel, also das die Sparer und Aktionäre für den Schaden der Bank aufkommen müssen. Wie soll aber die von der EU geforderte Bail-in-Klausel bei großen Banken funktionieren, wenn sie schon nicht bei kleinen funktioniert? Über Umwege muss bei systemischen Banken dann doch wieder der Steuerzahler die Banken retten. Die neuen Regeln der Banken-Union scheinen in der Praxis nicht zu funktionieren, zumindest nicht in Italien. Auch der Euro ist in Gefahr, wenn es einen Bankenrun geben sollte, erst recht, wenn die Deutsche Bank AG pleitegehen sollte.
Schäuble ist gegen Finanzhilfen des Staates und für Bail-in
Der deutsche Finanzminister Schäuble war gegen die Staatshilfe aus Brüssel und er will, dass die beschlossene Bail-in-Klausel zur Geltung kommt also erst der Sparer und dann der Aktionär bluten muss bevor der Steuerzahler in Anspruch genommen wird. Das ist aber leichter gesagt als getan, wenn die Bevölkerung zu stark protestiert und es die Gefahr für einen Bunkenrun gibt. Die italienischen Banken sind hoch verschuldet und haben uneinbringliche Kredite im Volumen von 360 Mrd. €. Dass ist in dieser Situation sehr gefährlich. Italien ist mit 130 Prozent des BSP auch zu hoch verschuldet.
Bail-in oder doch Bail-out in Italien?
Gegen Spanien und Portugal will die EZB nun Strafen wegen der zu hohen Haushaltsbilanzdefizite aussprechen. Dabei müssen beide Länder ins Defizit gehen, um die Konjunktur anzukurbeln, was in Spanien auch gelang. Spanien hat mit 2,5 Prozent BSP-Wachstum jetzt mit das höchste Wachstum in Europa. In Deutschland stagnierte die Produktion im zweiten Quartal 2016 nur noch. Nun wird Italien wahrscheinlich aber doch Geld von Brüssel bekommen und sei es nur über den Umweg der EZB, und zwar im Volumen von 150 Mrd. €. Die EZB entlastete schon vorher Italien mit 300 Mrd. € durch die Niedrigzinspolitik. 10-jährige italienische Anleihen rentieren nur mit 1,4 Prozent, was aber nicht die hohen Risiken widergeben.
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