Euro-Krise Finanzexperte rechnet mit zweitem Schuldenschnitt in Griechenland
Ein zweiter Schuldenschnitt könnte kommen und würde
Deutschland viel kosten. Das sagt Finanzexperte Lee Buchheit in der
ZEIT. Italien und Spanien bräuchten andere Hilfe.
© Pascal Rossignol/Reuters
Buchheit hatte auf Bitten der griechischen Regierung dabei geholfen, die Schuldenlast Athens im März dieses Jahres um rund 100 Milliarden Euro zu senken. Ein weiterer Schnitt könnte für Deutschland teuer werden: Nach dem ersten Schuldenschnitt seien so gut wie alle privaten Gläubiger aus griechischen Anleihen ausgestiegen. In einer nächsten Runde träfe es daher die öffentlichen Gläubiger – Organisationen wie den IWF oder die EZB, die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, und auch weitere Mitgliedsländer der Euro-Zone, sagte Buchheit.
Im Fall von Spanien und Italien hält Buchheit andere Maßnahmen für erfolgversprechender. Dort hielten vor allem die heimischen Banken die Anleihen des eigenen Staates. Ein Schuldenschnitt würde damit direkt das Bankensystem treffen. "Die Regierung müsste die durch die Umschuldung gesparten Mittel gleich wieder zur Stützung des Finanzsystems einsetzen", sagte Buchheit.
Er würde daher die Laufzeit der Bonds um fünf oder sieben Jahre verlängern. Damit würden zumindest in den Büchern der Banken der nominale Wert und die Zinsen bestehen bleiben, sagte er.
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