Der zweite Staatsbankrott Griechenlands ist unvermeidlich
Ein unvermeidlicher zweiter Staatsbankrott Griechenlands wird schon bald erhebliche Abschreibungen für dessen öffentliche Gläubiger herbeiführen. Der deutsche Steuerzahler wird in jedem Fall mit mindestens 50 Milliarden belastet, ohne dass damit der langfristige Verbleib Griechenlands in der Eurozone gesichert ist. Solche hohen Verluste dienen der Bundesregierung hoffentlich als Warnung vor einer weiteren unbesonnenen Haftungsausweitung.Eine vorübergehende Wiedereinführung von Kapitalkontrollen und eine Verkleinerung der Eurozone auf Kernstaaten kann wahrscheinlich nicht verhindert werden; und es ist auch nicht im deutschen Interesse, diese um jeden Preis verhindern zu wollen. Eine klügere Strategie besteht darin, sich auf ein Ausscheiden einzelner Peripheriestaaten vorzubereiten und sich mit seinen engsten Partnern dementsprechend abzustimmen. Wichtig ist es, den Euro für die soliden Kernstaaten der Eurozone zu sichern. Andernfalls wird Deutschland in eine unkontrollierte Schuldenunion abgleiten mit noch schwerwiegenderen Folgen.
Der Autor
Harald Hau ist Professor am Swiss Finance Institute und an der Universität Genf.
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