RegierungserklärungGriechenland bestätigt Scheitern der Sparziele
06.07.2012, 20:09 Uhr
Die
griechische Regierung räumt offen ein Scheitern der Sparvorgaben ein,
zu denen sie sich gegenüber ihren ausländischen Geldgebern verpflichtet
hat. Ministerpräsident Samaras steht vor einer harten Probe.
AthenDie
im Haushaltsprogramm vorgesehenen Ziele seien verfehlt worden, sagte
Ministerpräsident Antonis Samaras am Freitag in Athen in seiner ersten
größeren politischen Rede nach Amtsantritt im Juni. Gleichzeitig
bekräftigte er die Absicht der Regierung, das südosteuropäische Land im
Euro zu halten. Wichtigste Aufgabe der neuen Führung sei es, die
Rezession zu überwinden, die Griechenland fest im Griff hat und die
Arbeitslosigkeit in die Höhe treibt. Die von den internationalen
Geldgebern geforderten Privatisierungen hätten Priorität, sagte der
konservative Politiker. Allerdings könnten diese nicht umgesetzt werden,
solange ausländische Politiker über einen Euro-Austritt seines Landes
spekulierten. Am Sonntag stellt sich die Regierung einer ersten
Vertrauensabstimmung.
Griechenland droht binnen Wochen die Zahlungsunfähigkeit, wenn
es sich nicht die nächste 31,5 Milliarden Euro schwere Tranche der
internationalen Hilfsgelder sichern kann. Mit deren Auszahlung kann das
Land nach Angaben aus EU-Kreisen nur rechnen, wenn das von seinen
Gläubigern geforderte Reformprogramm fortgesetzt wird. „Es wird keine
Auszahlung geben, bevor die Eurogruppe festgestellt hat, dass das
(Reform-)Programm wieder läuft“, sagte ein europäischer Verantwortlicher
am Freitag in Brüssel. Eine Entscheidung über eine Auszahlung der
Finanzhilfen werde es aber „eher Ende August als Ende Juli“ geben.
Auch
der griechische Finanzminister Giannis Stournaras hatte diese Woche
eingeräumt, dass das Reformprogramm „in bestimmten Bereichen entgleist“
sei. Der europäische Verantwortliche sagte dazu, aus der Bahn zu geraten
sei „an sich kein Drama“. Dann müsse man aber aufholen.
Bei dem Treffen der Euro-Finanzminister am kommenden Montag in Brüssel werde es im Beisein Stournaras' einen „ersten Meinungsaustausch über die Absichten der (neuen) griechischen Regierung“ geben, sagte der Verantwortliche. Vertreter der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) waren diese Woche bereits in Athen, um den Verlauf der Reformen zu begutachten.
Bei dem Treffen der Euro-Finanzminister am kommenden Montag in Brüssel werde es im Beisein Stournaras' einen „ersten Meinungsaustausch über die Absichten der (neuen) griechischen Regierung“ geben, sagte der Verantwortliche. Vertreter der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) waren diese Woche bereits in Athen, um den Verlauf der Reformen zu begutachten.
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