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Samstag, 26. Oktober 2013

Der Abfallverwerter FFK hat Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Damit geht der achte Emittent von Mittelstandsanleihen pleite. // Hände weg von Mittelstandsanleihen.....


MittelstandsanleihenFFK beantragt Insolvenz

 ·  Der Abfallverwerter FFK hat Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Damit geht der achte Emittent von Mittelstandsanleihen pleite.
Es ging rasch, kam aber zuletzt nicht mehr überraschend: Mit der FFK Environment stellt abermals ein Emittentent sogenannter Mittelstandsanleihen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Und wieder kommt das Untzernehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien: FFK stellt Sekundärrohstoffe, vornehmlich Ersatzbrennstoffe aus Abfälle her, die in Kraftwerken und der Zementindustrie Einsatz finden.
Erst vor gut einer Woche hatte die Rating-Agentur Creditreform die zu diesem Zeitpunkt schon schwache Bonitätsnote „B“ des Unternehmens auf „CC“ gesenkt. Dies ist die zweitschlechteste Note und bescheinigt nach der Systematik der Agentur dem Unternehmen eine „kaum ausreichende Bonität“ und ein „hohes bis sehr hohes Insolvenzrisiko“. FFK hatte im Juni 2011 eine Anleihe im Volumen von 16 Millionen Euro begeben. Ursprünglich hatte das Unternehmen 25 Millionen einwerben wollen. Damals hatte Creditreform die Bonität des Unternehmens noch mit „BB+“ bewertet. Diese Note wurde erst im April diesen Jahres auf „B“ gesenkt.

Verluste stiegen, Gesellschafter gingen

FFK hatte nach einem schwachen Jahr 2012 im ersten Halbjahr einen im Vergleich zur Vorjahresperiode um ein Drittel niedrigeren Umsatz von nur noch  8,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Operativ blieb ein Gewinn von rund 100.000 Euro, unter dem Strich stand ein Verlust von rund 1,2 Millionen Euro. Daraufhin hatte das Unternehmen einen Teil der Geschäftsführung ausgewechselt. Mehrheitsgesellschafter und Gründer Frank Kochan legte mit sofortiger Wirkung sein Amt nieder und blieb nur noch in beratender Funktion. Geschäftsführer Roman Toedter sollte zum Jahresende gehen.
Für das laufende Jahr rechnete FFK zuletzt mit einem um rund ein Viertel niedrigeren Umsatz von 17 Millionen Euro und einem Verlust vor Steuern von 1,9 Millionen Euro. 2011 hatte FFK noch mehr als 26 Millionen Euro umgesetzt, Gewinn aber letztmalig 2010 erzielt. FFK verhandelte über den neuen  Geschäftsführer Bernhard Klaus, der unter anderem für die Veolia Umweltservice tätig war, zuletzt mit potentiellen Kapitalgebern über neue Eigen- und Fremdmittel.

Kreditverhandlungen offenbar nicht erfolgreich

Diese Verhandlungen scheinen aber offenbar wenig erfolgversprechend gewesen zu sein und  die Liquiditätsspritze von 1 Million Euro durch die Gesellschafter konnte wohl auch nicht vor dem Gang zum Amtsgericht bewahren. Der Geschäftsbetrieb der FFK Environment GmbH läuft aktuell weiter.
Die Eigenkapitalquote des Unternehmens war von zwei Dritteln im Jahr 2011 nicht zuletzt durch die Anleihenemission in rascher Folge auf rund 20 Prozent gefallen.

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