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Freitag, 15. April 2016

ANLEIHEN UND SCHWELLENLÄNDER Die Rückkehr der Geächteten

ANLEIHEN UND SCHWELLENLÄNDER
Die Rückkehr der Geächteten

Der ersten Anleiheplatzierung Argentiniens seit 15 Jahren steht nichts mehr im Wege. Auch andere Krisenstaaten strecken langsam wieder ihre Fühler am Bondmarkt aus. Mit offenen Armen empfängt man sie vorerst nicht.
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FrankfurtEs ist geschafft. Argentinien ist wohl bald wieder kapitalmarktfähig – und das knapp anderthalb Jahrzehnte nach der großen Staatspleite. „Die Isolation Argentiniens dürfte damit bald beendet sein – ein „Meilenstein“, meint Matthias Krieger, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Mit der Anleiheplatzierung im Volumen von 15 Milliarden Dollar rechnen Beobachter schon am kommenden Montag. Das wäre die größte Anleiheplatzierung eines Schwellenlandes seit 17 Jahren.
 
Seit Wochen ist Argentinien bereits auf Roadshow und wirbt für die geplante Anleiheemission. Investoren rechnen mit Verzinsungen zwischen sieben und 8,5 Prozent.
In die Pleite gerutscht war Argentinien Ende 2001. Letztlich das eine Spätfolge der Asienkrise von 1997/98. Die Umschuldungen zogen sich jedoch lange hin. 2005 und 2010 verzichteten Investoren schließlich auf zwei Drittel ihrer Forderungen. Doch nur 93 Prozent der Gläubiger machten dabei mit. Mehrere Hedgefonds klagten gegen die Umschuldung – und bekamen vor einem New Yorker Gericht Recht. Seit Herbst 2014 durfte Argentinien andere Gläubiger nicht mehr auszahlen, weil es sich weigerte die Schulden bei den klagenden Hedgefonds zu bedienen.
Die neue argentinische Regierung unter Präsident Maurico Macri zeigte sich jedoch kompromissbereit und einigte sich mit den Hedgefonds. Und in der Nacht zum Donnerstag hob ein US-Bundesberufungsgericht in New York die einstweiligen Verfügungen auf, die Zahlungen an Gläubiger verhindert hatten. Jetzt kann sich Buenos Aires Geld am Anleihemarkt besorgen.
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Doch Argentinien ist nicht das einzige Land, dass die Rückkehr an den Bondmarkt plant. Nach der Aufhebung der Sanktionen streckt auch derIran wieder die Fühler auf dem Kapitalmarkt aus. Im Juli wurde nach vieljährigen, internationalen Verhandlungen ein Abkommen zwischen den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates sowie Deutschland und dem arabischen Land zur Beendigung des iranischen Atomprogramms unterzeichnet.
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