Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Montag, 18. April 2016

Nach SZ-Informationen wurde das Verfahren gegen Verantwortliche der Bank Anfang 2015 eingeleitet und hat nichts mit den Panama Papers zu tun. Es geht um die Tochtergesellschaften der Bank in Luxemburg und in der Schweiz.

BerenbergZwielichtig und fragwürdig

Die Privatbank Berenberg ist ins Zwielicht geraten: Gegen Verantwortliche des Instituts läuft ein Verfahren, aber bereits seit2015. Brisant ist, dass Hans-Walter Peters Bankenpräsident geworden ist.
    Von Hans Leyendecker
    Seit gut einem Jahr ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln im Zusammenhang mit den Geschäften der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca (Mossfon) gegen fünfzig Banken und Finanzdienstleister wegen Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Einige der Verfahren sind abgeschlossen, die allermeisten aber noch nicht.
    In diesen Tagen rückt, auch wegen ihrer früher exzellenten Mossfon-Kontakte, die Hamburger Privatbank Berenberg ins öffentliche Interesse. Es stellte sich, wie SZ, NDR und WDR berichteten, heraus, dass die 1590 gegründete Traditionsbank mit zwielichtigen und fragwürdigen Kunden zusammengearbeitet hat. Einige kamen von Mossfon. Andere kamen allein.
    Auch hat der Umstand, dass fast parallel zu den Veröffentlichungen der Panama Papers der Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter, Hans-Walter Peters, zum Präsidenten des Bankenverbandes gewählt worden ist, das Interesse der Medien an Berenberg verstärkt.
    Am Freitag wurde gemeldet, dass die Kölner Strafverfolger jetzt gegen Verantwortliche der Hamburger Privatbank wegen Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelten und dass Peters "ins Visier der Strafverfolger" geraten sei. Nach SZ-Informationen wurde das Verfahren gegen Verantwortliche der Bank Anfang 2015 eingeleitet und hat nichts mit den Panama Papers zu tun. Es geht um die Tochtergesellschaften der Bank in Luxemburg und in der Schweiz.
    Vor mehr als einem Jahr hatte ein Informant den Steuerbehörden in NRW Papiere über Geschäfte von Mossfon für eine knappe Million Euro verkauft. Unter anderem ging es auch um Geschäfte von Berenberg-Kunden, von denen der deutsche Fiskus nichts wusste. Aufgrund der Umstände dieser Geschäfte wurde ein Verfahren wegen Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung eingeleitet. Fast schon Routine.
    Drei deutsche Banken, die mit Mossfon zusammengearbeitet hatten, zahlten inzwischen Bußgelder in Gesamthöhe von 60Millionen Euro. Viele andere Geldhäuser werden möglicherweise noch drankommen. Darunter vielleicht auch Berenberg. Die Bank hat sich nach Veröffentlichung der Panama Papers Anfang dieser Woche bei den rheinischen Ermittlern gemeldet. "Wir sind auf die Staatsanwaltschaft Köln zugegangen und arbeiten mit den entsprechenden Behörden eng zusammen", erklärte ein Sprecher der Privatbank.
    Anzeige
    KOMFORTABEL REISEN

    Entspannter und sicherer am Ziel ankommen

    So komfortabel und sicher wie in den neuen Business-Limousinen war Reisen noch nie. Mit zahlreichen Assistenzsystemen fahren sie (fast) von allein. mehr...
    Ob der Fall den neuen Banken-Präsident Peters treffen wird oder nicht, ist nicht klar. Gegen ihn wird nicht ermittelt. Aber in der Liste der Banken-Präsidenten gab es schon manchen, der Probleme mit Strafverfolgern bekam.

    Keine Kommentare:

    Kommentar veröffentlichen