Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Sonntag, 1. Juli 2012

Die Europäische Zentralbank (EZB) schließt einen weiteren Schuldenschnitt Griechenlands nicht mehr aus


Schuldenkrise in Griechenland EZB schließt weiteren Schuldenschnitt nicht aus

01.07.2012 ·  Im Zweifel will die EZB bis ans Äußerste gehen, um die Schuldentragfähigkeit Griechenlands wiederherzustellen. Doch nach dem EU-Gipfel will auch Irland Hilfen für die Banken.
Von Marcus Theurer, Manfred Schäfers
 
 
© dapd Unruhe im Euroraum: Irland erwartet nun ebenfalls eine Entlastung von den Kosten seiner Bankenrettung
 
Nach dem EU-Gipfel der vergangenen Woche kommt der Euroraum nicht zur Ruhe. Irland erwartet nun ebenfalls eine Entlastung von den Kosten seiner Bankenrettung. Hinzu kommt die heikle Lage in Griechenland. Die Europäische Zentralbank (EZB) schließt einen weiteren Schuldenschnitt Griechenlands nicht mehr aus. Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen antwortete der Athener Zeitung „Kathimerini“ auf die Frage, ob Griechenland abermals umschulden müsse: Die finanzielle Situation müsse zunächst geprüft werden. Es könnte sein, dass die Nachhaltigkeit der Schulden abermals auf Messers Schneide steht.
„Wenn dem so ist, muss man zum Äußerten greifen, um die Schuldentragfähigkeit wiederherzustellen“, erläuterte Asmussen gegenüber der F.A.Z. Nach Angaben von Asmussen sind EU-Kommission, Internationaler Währungsfonds und EZB zwar prinzipiell bereit, einzelne Bedingungen für weitere Hilfen anders zu gestalten. Allerdings dürften die wichtigsten Ziele des Programms nicht angetastet werden. Nach seinen Worten heißt das: Ausfälle bei einem Entgegenkommen in einem Punkt müssten durch Mehreinnahmen oder verstärkte Sparanstrengungen in einem anderen Punkt ausgeglichen werden.

Erleichterungen in Sicht

Der irische Premierminister Enda Kenny stellte nach dem EU-Gipfel seinen Landsleuten Erleichterungen in Aussicht: „Am Ende wird es eine Umstrukturierung geben, um die Last für unser Volk zu verringern“, sagte er. Der stellvertretende Regierungschef Eamon Gilmoure sieht in den jüngsten Beschlüssen einen „gewaltigen Durchbruch“ für Irland. Die Regierungschefs der Euroländer hatten sich darauf verständigt, dass der neue europäische Hilfsfonds ESM auch direkte Hilfskredite an Banken statt nur an Staaten vergeben darf. Dies soll vor allem Spanien und seinen schwer angeschlagenen Banken zu Gute kommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen